Apfelbäume schneiden Februar und März für den Winterschnitt nutzen
Dass es sich zu jeder Zeit lohnt, ein Apfelbäumchen zu pflanzen, wusste schon Martin Luther.
Dem Liebhaber von Apfelbäumen sagt man den Ausspruch nach:
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
Doch pflanzen allein reicht nicht. Man muss Apfelbäume mit Schnitten pflegen, um sie zu erhalten.
Junge Apfelbäume schneiden erfordert einen Erziehungsschnitt, etwas ältere Apfelbäume schneiden einen Erhaltungsschnitt.
Für beides sind die Monate Februar und März ideal, denn das Zurückschneiden sollte vor dem erneuten Austreiben erfolgen.
Dabei sollten die Minusgrade maximal bei fünf liegen, auch einige Tage nach der Aktion.
Erziehungs- und Erhaltungsschnitt
In jungen Jahren lässt sich der Baum mit den leckeren Früchten in Form bringen, also erziehen.
Die optimale Vorlage für diesen Erziehungsschnitt findet man in der Pyramide.
Sie entsteht, indem man gleichrangige Äste auf dem gleichen Level belässt.
Unter gleichrangig versteht man, dass sie hinsichtlich ihrer Funktion und ihrer Position im Baum gleichermaßen wichtig sind.
Belässt man den dominanten Mitteltrieb etwas länger als die seitlich verlaufenden Austriebe, so erhält man die pyramidenförmige Gestalt.
In den folgenden Jahren erfolgt das Apfelbäume schneiden, um die Fruchtbarkeit des Baums so gut wie möglich zu erhalten.
Eine alte Bauernregel besagt, dass der Erhaltungsschnitt optimal gelungen ist, wenn man einen Hut durch die Baumkrone werfen kann, ohne dass er hängenbleibt. Heute hat man differenziertere Erkenntnisse.
Das rechte Maß beim Apfelbäume schneiden
Das starke Apfelbäume schneiden führt dazu, dass die Ernte geringer ausfällt, die Früchte aber über einen größeren Umfang verfügen.
Es kann jedoch dazu kommen, dass das Gehölz sich geschockt fühlt und zum Ausgleich senkrechte Triebe ausbildet, die unmittelbar aus dem Holz herausragen und im folgenden Frühjahr weggeschnitten werden müssen.

Das Gegenteil ist beim schwachen Schnitt der Fall. Der Baum spendet viele Früchte, doch wesentlich kleinere. Das kann der Gärtner ausgleichen, indem er ihn mit Dünger und Wasser versorgt.
In jedem Fall sollte man jährlich seine Apfelbäume schneiden, wenn man im Gegenzug jedes Jahr ernten will, sonst setzt der Baum das Früchtetragen gerne einmal aus.
Nur alte Apfelbäume dürfen drei bis vier Jahre auf den Erhaltungsschnitt warten oder sich im Sommer eines Verjüngungsschnitts erfreuen.
Triebe zurückschneiden
Grundsätzlich ist beim Apfelbäume schneiden darauf zu achten, dass Triebe umso schneller wachsen, je höher sie im Astwerk angesiedelt sind. Deshalb muss man sie radikaler zurückschneiden.
Ansonsten orientiert man sich an der Pyramide. Triebe, die dazu kontraproduktiv in die Senkrechte wachsen, werden entfernt.
Ebenso diejenigen, die nach sorgfältiger Inaugenscheinnahme keine Chance haben werden, sich auszubreiten, und diejenigen, die direkt aus dem Stamm herauswachsen.

Zudem wird Totholz ausgemerzt. Die Anzahl der Seitenleittriebe, die vom Hauptstamm bzw. vom Mitteltrieb ausgehen, sollte zum Schluss bei drei bis vier liegen. Eine Faustregel besagt, sie um 33 bis 50 Prozent zu kürzen.
Entdeckt man beim Apfelbäume schneiden zwei Triebe, die sich gabeln, muss man sich entscheiden. Nur der, der am besten in den Wachstumsplan passt, darf bleiben.
Er muss also möglichst waagerecht wachsen. Die Früchte reifen stets am besten in der Waagerechten, weil sich in dieser Richtung die Blüten am liebsten bilden.
Äste zurückschneiden
Die großen Äste stutzt man beim Apfelbäume schneiden etappenweise, nicht auf einmal. Sie kommen auch vor den kleinen an die Reihe. Beim Kappen achtet man auf die Blattknospen, aus denen später die Triebe sprießen.
Man schneidet die Äste hinter den Knospen ab, aber nicht unmittelbar an ihnen. Zu wenig Abstand an der Oberseite eines Asts führt leicht dazu, dass hier Regenwasser eindringen und Fäulnis entstehen kann.
Der Abstand zum Stamm sollte beim Apfelbäume schneiden weder zu groß noch zu klein sein.
In beiden Fällen kann es passieren, dass dem Baum die Heilkräfte zur Wundschließung fehlen. Die beste Schnittstelle liegt direkt am Astring.
Das ist der Wulst, der sich am Zweigansatz zeigt. Er enthält Kambium, das für eine gute Wundheilung sorgt, indem es an der Schnittstelle die Rinde neu bildet.
Der Schnitt selbst sollte möglichst gerade und höchstens leicht schräg ausgeführt werden, damit die Verletzung klein bleibt. Die Astsäge oder -schere sollte scharf sein, um eine saubere Schnittstelle zu ermöglichen.
Kein Winterschnitt bei der Säulenform
Im Allgemeinen werden beim Erhaltungsschnitt im Winter zehn bis zwanzig Prozent der Krone herausgenommen.
Damit regt man den Baum an, sein Holz wachsen zu lassen. Achtung! Apfelbäume in Säulenform sind vom Winterschnitt nicht betroffen.
Man schneidet die ohnehin kurzen Seitentriebe im Mai nach den Eisheiligen oder in der ersten Junihälfte auf ca. 10 bis 15 Zentimeter zurück.
Vorgaben der Kommune beachten
Noch ein wichtiger Hinweis! Apfelbäume gehören, unabhängig von ihrer Form, zu den meistgepflanzten Obstbäumen in Deutschland.
Es gibt Kommunen, die das Apfelbäume schneiden ebenso wie andere gravierende Eingriffe bei Bäumen und Hecken ab dem ersten März verbieten und erst ab dem zweiten Oktober wieder erlauben.
Der Grund dafür liegt im Vogelschutz, der den gefiederten Gartenbewohnern den Nestbau ermöglichen soll.
Vor dem Griff zur Säge sollte sich der verantwortungsvolle Gärtner also unbedingt über die Regeln seiner Gemeinde informieren.

Verena Günther-Gödde, Autorin und seit mehreren Jahren Texterin, ausgebildete Buchhändlerin und nach einem Studium der Germanistik und Soziologie im Bildungsbereich und in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, vorrangige Interessensgebiete Gesellschaft, Wissen und Politik.