Grünes Herz im Stadtrat: Anja Liebert und ihre Leidenschaft für Kleingärten
Wurzeln im Ruhrgebiet
Anja Liebert und ihre Liebe zum Kleingarten – Anja Liebert, geboren 1969 in Dortmund, wuchs im Schatten der Zeche Gneisenau und des Kohlekraftwerks auf.
Von Kindesbeinen an war sie Zeugin des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Doch nicht nur die Industrie prägte ihre Jugend.
Die Natur stand ebenso im Fokus, insbesondere als die nahe Mülldeponie in den 80er Jahren Bäume, Straßen und Häuser verschlang.
Der Schock von Tschernobyl 1986 brachte sie schließlich dazu, sich intensiver mit Umweltpolitik auseinanderzusetzen.
Themen wie Atomkraft, Müllvermeidung und ein ökologischer Lebensstil wurden für sie zentral.
Bildung und erste Schritte in der Politik
Nach dem Abitur führte Anja Lieberts Weg zunächst nach Münster und dann weiter nach Wuppertal zum Studium der Literaturwissenschaft, Anglistik und Politikwissenschaft.
Ihr akademischer Weg brachte sie außerdem für ein Jahr als Sprachassistentin nach England.
Hier setzte sich ihr Engagement für Bildung und ökologische Themen fort. Zurück in Deutschland engagierte sie sich an der Universität in verschiedenen Gremien und der Fachschaftsarbeit.
Die grüne Keimzelle
Während ihrer Studienzeit entdeckte Anja Liebert nicht nur ihre Liebe zur Botanik und das Arbeiten mit Pflanzen, sondern fand auch ihre politische Heimat bei den Wuppertaler Grünen.
Ihr Engagement in der Frauen-AG und im Verkehrsbereich führte schließlich zum Einstieg in die Kommunalpolitik.
1999 wurde sie erstmals in den Stadtrat gewählt, wo sie sich hauptsächlich den Bereichen Verkehr, Stadtentwicklung und Umweltschutz widmete.
Wachsen und gedeihen in der Politik
Zwischen 2001 und 2004 legte Anja Liebert eine Pause von der Ratsarbeit ein, um als Pressesprecherin für einen ökologischen Finanzdienstleister zu arbeiten.
Doch das Grün ihrer Leidenschaft zog sie zurück in die Politik, und ab 2004 war sie erneut im Stadtrat tätig.
Besonders intensiv war ihr Einsatz im Mobilitätssektor und der Stadtentwicklung. Dabei verglich sie oft die Stadt mit einem großen Garten: beiden mangelt es nicht an Herausforderungen in Sachen Pflege, Planung und nachhaltigem Wachstum.
Kleingarten als Oase des Rückzugs und Engagements – Anja Liebert und ihre Liebe zum Kleingarten
Abseits ihrer politischen Pflichten lebt Anja Liebert ihre Begeisterung für die Natur in ihrem Kleingarten aus.
Dieses grüne Fleckchen Erde ist mehr als nur ein Hobby für sie – es ist ein Rückzugsort, ein Raum für nachhaltige Praxis und ein lebendiges Beispiel für ihren ökologischen Lebensstil.
Hier baut sie biologische Lebensmittel an, experimentiert mit verschiedenen nachhaltigen Anbau- und Bewässerungstechniken und zeigt, dass ökologische Verantwortung auch im Kleinen beginnt.
Berufliche Umorientierung und neuer politischer Aufbruch
Nach der Finanzkrise orientierte sich Anja beruflich neu und setzte ihre Qualifikationen in der Erwachsenenbildung und später beim Jobcenter Wuppertal ein.
Auch hier spielte die Natur oft eine Rolle: so unterstützte sie Familien mit kleinen Kindern und Familien mit Fluchthintergrund mit Projekten, die oft Natur- und Gartenarbeit als integrative Elemente einbezogen.
Nachhaltigkeit als Lebenskonzept
Für Anja Liebert ist Nachhaltigkeit nicht nur eine politische Agenda, sondern ein Lebenskonzept. Das nachhaltige Reisen mit dem Zug und die Pflege ihres Kleingartens spiegeln ihre Überzeugung wider, dass ein ökologischer Lebensstil auf allen Ebenen des Daseins umgesetzt werden kann.
Dieser Ansatz prägte auch ihre politische Arbeit, egal ob im Stadtrat, in der Erwachsenenbildung oder im Jobcenter.
Anja Liebert ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie politisches Engagement und persönliche Überzeugung ineinandergreifen können.
Ihr Einsatz für die Kleingärten zeigt, dass ökologische und nachhaltige Ansätze ganz konkret und greifbar im Alltag verwirklicht werden können – im Großen wie im Kleinen.
Foto: Wolf Sondermann – Anja Liebert und ihre Liebe zum Kleingarten
Übrigens: Wir reden mit allen Parteien und mit allen Politikern.
Hobbykoch, Gartenliebhaber und Autor