Wofür laut Bauernkalender der 11. November ein guter Tag ist
Der 11. November ist ein besonderes Datum im Jahreskreis, das in vielen Regionen Europas als Martinstag gefeiert wird.
Der Gedenktag des heiligen Martin von Tours bringt eine festliche und feierliche Atmosphäre mit sich und ist von zahlreichen Bräuchen und Traditionen geprägt.
Doch auch aus Sicht des traditionellen Bauernkalenders bietet der 11. November wichtige Hinweise für landwirtschaftliche und gärtnerische Arbeiten.
Als Teil des Spätherbstes ist dies ein Tag, an dem letzte Vorbereitungen für den Winter getroffen werden und das vergangene Erntejahr gewürdigt wird.
Hier sind die wichtigsten Empfehlungen und Bedeutungen des 11. November laut Bauernkalender:
Einwinterung und Pflege von Pflanzen
Der Martinstag markiert traditionell das Ende der Wachstumsperiode im Garten und ist laut Bauernkalender ein guter Tag, um Pflanzen endgültig winterfest zu machen.
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört das Mulchen der Beete.
Eine Mulchschicht aus Laub, Kompost oder Stroh schützt die Pflanzen vor Frost und versorgt den Boden über den Winter mit wichtigen Nährstoffen.
Gerade für winterharte Stauden und Rosen empfiehlt sich ein zusätzlicher Schutz durch Tannenzweige oder eine dickere Erdschicht am Wurzelbereich.
Für empfindliche Topfpflanzen, die nicht frosthart sind, ist dies der ideale Zeitpunkt, sie ins Haus oder in ein frostfreies Winterquartier zu bringen.
Pflege und Schutz von Obstbäumen
Der 11. November eignet sich auch gut, um Obstbäume für den Winter vorzubereiten.
Ähnlich wie am 10. November empfiehlt der Bauernkalender einen Anstrich mit Kalk für die Stämme von Obstbäumen.
Der Kalkanstrich schützt den Stamm vor Spannungsrissen, die durch Temperaturschwankungen entstehen können.
Besonders nach frostigen Nächten und bei starker Wintersonne sind Bäume anfällig für diese Schäden. Zusätzlich hilft der Anstrich, Insekten und Pilzbefall vorzubeugen, indem er eine natürliche Barriere bildet.
Tiere und Stallungen vorbereiten
Der Bauernkalender legt am 11. November traditionell großen Wert auf die Pflege und Vorbereitung der Ställe für den Winter. Der Martinstag markierte früher oft den Beginn der Winterfütterung für Tiere, da es um diese Jahreszeit zunehmend schwieriger wurde, frisches Futter zu finden. Es ist ein guter Tag, um die Stallungen gründlich zu reinigen und das Winterstroh bereitzulegen. Auch der Vorrat an Heu und anderem Futter sollte überprüft werden, um sicherzustellen, dass die Tiere über den Winter hinweg ausreichend versorgt sind.
Zusätzlich kann an diesem Tag ein Segen für die Stallungen und Tiere durchgeführt werden, ein Brauch, der traditionell zum Martinstag praktiziert wird. In einigen Regionen wird dieser Segen von einem Priester oder dem Bauern selbst vorgenommen und gilt als Schutzmaßnahme für die kommenden Wintermonate.
Traditioneller Festtag und Martinstag-Brauchtum
Der 11. November ist der Martinstag, der in vielen Regionen von Umzügen, Laternen und Festen begleitet wird. Die wohl bekannteste Tradition ist der Sankt-Martins-Umzug, bei dem Kinder mit selbstgebastelten Laternen durch die Straßen ziehen und Martinslieder singen. Dieser Brauch symbolisiert das Licht in der dunklen Jahreszeit und erinnert an die Legende, in der der heilige Martin seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte.
Der Martinstag ist auch ein Tag des Teilens und der Fürsorge. In vielen Gegenden ist es Brauch, eine Martinsgans zuzubereiten, die mit der Familie oder der Dorfgemeinschaft geteilt wird. Dieser Brauch hat seinen Ursprung in der Geschichte, dass Martin sich in einem Gänsestall versteckte, um der Ernennung zum Bischof zu entgehen, doch das Schnattern der Gänse verriet ihn.
Beginn der Winterarbeiten und Planung des neuen Jahres
Der 11. November ist laut Bauernkalender auch ein guter Zeitpunkt, um mit den Winterarbeiten zu beginnen. Dies umfasst die Reparatur und Wartung von Werkzeugen und Maschinen, die nun nicht mehr regelmäßig gebraucht werden. Ein sauberer, gut gewarteter Werkzeugsatz ist wichtig, um Schäden durch Korrosion zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle Geräte im Frühjahr sofort einsatzbereit sind.
Gleichzeitig kann der 11. November genutzt werden, um das vergangene Jahr zu reflektieren und Pläne für das kommende Jahr zu schmieden. Welche Anbauflächen haben gute Erträge gebracht, welche Pflanzen sollten im nächsten Jahr verstärkt gepflanzt oder weggelassen werden? Traditionell war der Martinstag ein Abschlussfest für das Erntejahr, an dem man sich für die gute Ernte bedankte und gemeinsam in die Winterpause ging.
Spirituelle Bedeutung und Schutzrituale
Der heilige Martin gilt als Schutzpatron der Armen, Bettler und Soldaten und symbolisiert Mitgefühl und Nächstenliebe. Im bäuerlichen Leben wurde der Martinstag oft mit Gebeten und Ritualen begangen, um das Haus und die Hofgemeinschaft zu schützen. In manchen Regionen ist es Brauch, am 11. November kleine Lichter oder Kerzen im Haus und auf dem Hof zu entzünden, um den Schutz der Familie und Tiere in den dunklen Monaten des Winters zu erbitten.
In der Vergangenheit galt der 11. November auch als Lostag im bäuerlichen Kalender. So sagt eine alte Bauernregel: “Martin trübe, Weihnachten lieblich.” Diese und andere Wetterbeobachtungen am Martinstag sollten einen Hinweis darauf geben, wie der kommende Winter verlaufen würde.
Der 11. November, der Martinstag, ist laut Bauernkalender ein bedeutender Tag, um das Jahr abzuschließen und die Wintervorbereitungen abzurunden. Die Pflanzen im Garten werden winterfest gemacht, die Obstbäume gepflegt und die Stallungen für die Tiere vorbereitet. Zudem ist der Martinstag ein Festtag des Teilens, der Fürsorge und des Lichts, der auf die kommenden, dunklen Wintertage einstimmt.
Dieser Tag ist reich an Traditionen und spirituellen Bedeutungen und erinnert uns daran, innezuhalten, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und uns auf die bevorstehende Winterzeit vorzubereiten. Im Einklang mit dem natürlichen Zyklus schließt sich der Kreislauf des bäuerlichen Jahres, und der Martinstag symbolisiert den Übergang in die Ruhe und Dunkelheit des Winters, bevor im Frühjahr wieder das Leben erwacht.
Hobbykoch, Gartenliebhaber und Autor