Eier-Boom in Deutschland: Verbrauch steigt deutlich – Preise bleiben stabil
Pro-Kopf-Verbrauch klettert auf Rekordwert
Eier sind bei den Deutschen so beliebt wie lange nicht mehr.
Im Jahr 2024 wurden hierzulande laut vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) insgesamt 20,8 Milliarden Eier verbraucht – ein Anstieg um mehr als vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auch der Verbrauch pro Kopf stieg deutlich: 249 Eier isst der Durchschnittsdeutsche nun im Jahr – das sind zehn mehr als noch 2023.
In den Zahlen enthalten sind sowohl Frischeier als auch verarbeitete Eier in Form von Eiprodukten wie Vollei oder Eiweißpulver.
Warum greifen Verbraucher verstärkt zum Ei?
Der BZL-Leiter Josef Goos sieht mehrere Gründe für den Trend:
„Eier gelten im Einzelhandel als vergleichsweise preisstabil und sind gleichzeitig eine günstige Quelle für hochwertiges Eiweiß.“
Während viele andere Lebensmittel in den vergangenen Monaten massiv im Preis gestiegen sind, blieben Eier moderat im Preis – und bieten gleichzeitig eine vielseitige Verwendbarkeit in der Küche: ob zum Kochen, Backen oder als schnelles Frühstücksei.
Ostern vor der Tür – Steigen jetzt die Preise?
Trotz steigender Nachfrage und dem nahenden Osterfest, bei dem traditionell besonders viele Eier gekauft und gefärbt werden, rechnen Experten nicht mit drastischen Preissprüngen.
„Die Produktionsmengen sind gestiegen, und es gibt bislang keine Engpässe, die zu Preisexplosionen führen würden“, so eine Sprecherin des BZL.
Auch wenn es regional zu leicht erhöhten Preisen kommen kann, dürfte sich der Markt insgesamt stabil zeigen.
Deutschland als Eierlieferant? USA haben Engpass
In den USA herrscht derzeit wegen der Vogelgrippe ein eklatanter Eiermangel: Täglich fehlen rund 56 Millionen Eier, was dort zu stark steigenden Preisen geführt hat. Doch aus deutscher Sicht ist ein Export in großem Stil unwahrscheinlich.

„Wenn man sieht, dass wir in Deutschland täglich rund 46 Millionen Eier produzieren, ist das nicht ansatzweise ausreichend, um den US-Bedarf zu decken“, erklärt der Vorsitzende des deutschen Eierverbands im Bayerischen Rundfunk.
Ein großflächiger Export sei daher wirtschaftlich kaum sinnvoll.
Mehr Hennen, mehr Eier: Die Produktion zieht an
Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist die Zahl der Legehennen in Deutschland 2024 um eine Million auf 51,4 Millionen Tiere gestiegen.
Die durchschnittliche Legeleistung lag bei 295 Eiern pro Henne.
Insgesamt wurden 15,2 Milliarden Konsumeier erzeugt – ein Plus von drei Prozent gegenüber 2023.
Doch der Inlandsbedarf konnte damit nur zu 72 Prozent gedeckt werden.
Daher wurden mehr Eier und Eiprodukte importiert – insbesondere aus den Niederlanden, die mit einem Anteil von 76 Prozent wichtigstes Lieferland bleiben. Gleichzeitig stiegen auch die Exporte leicht an.
Das Ei bleibt ein Renner – auch in Krisenzeiten
Ob als Klassiker zum Frühstück, als Backzutat oder in Fertigprodukten – das Ei ist aus dem deutschen Alltag nicht wegzudenken. In Zeiten hoher Lebensmittelpreise und wachsender Nachfrage nach nährstoffreichen und günstigen Lebensmitteln gewinnt es weiter an Bedeutung.
Mit steigender Produktion und wachsendem Konsum bleibt das Ei auch 2025 fester Bestandteil auf deutschen Tellern – und dürfte vor allem zu Ostern wieder in Millionenhaushalten im Mittelpunkt stehen.

Hobbykoch, Gartenliebhaber und Autor