Ernte im September: Was jetzt reif ist – Äpfel, Birnen, Weintrauben, Kürbis, Kartoffeln
Der September ist der Monat der Fülle. Während die Tage kürzer und die Nächte kühler werden, erreicht die Natur ihren Höhepunkt: Felder, Obstwiesen und Gärten biegen sich unter der Last reifer Früchte und kräftiger Gemüsepflanzen. Es ist die Zeit des Dankens, des Sammelns und des Einmachens – ein Moment, in dem Tradition und Genuss Hand in Hand gehen.
Wer im September erntet, spürt, wie eng Natur, Kultur und Küche miteinander verbunden sind. Von süßen Äpfeln über saftige Birnen bis hin zu kräftigen Kürbissen und nahrhaften Kartoffeln – die Auswahl ist so vielfältig, dass sie den Grundstock für Vorräte, Feste und kulinarische Abenteuer bildet.
🍎 Äpfel – das Sinnbild des Herbstes
Der Apfel ist mehr als nur Obst – er ist ein kulturelles Symbol. Ob in Märchen wie „Schneewittchen“ oder als Sinnbild für Gesundheit („An apple a day keeps the doctor away“) – er begleitet uns seit Jahrhunderten.
- Erntezeit im September: Sorten wie Elstar, Boskoop, Cox Orange und Gravensteiner erreichen ihre Reife.
- Gesundheitswert: Reich an Vitamin C, Ballaststoffen und Polyphenolen, die das Immunsystem stärken.
- Küchennutzung: Frisch als Snack, im klassischen Apfelkuchen, als Apfelmus, Saft oder im Herbstbraten mit Rotkohl.
- Lagertipp: Äpfel getrennt von anderem Obst aufbewahren – sie verströmen Ethylen, das andere Früchte schneller reifen lässt.
Besonders spannend: Alte Apfelsorten erleben ein Comeback – sie sind nicht nur aromatischer, sondern oft auch besser verträglich für Allergiker.
🍐 Birnen – die elegante Schwester des Apfels
Birnen sind ein wahres Genießerobst: weicher, süßer und aromatischer als Äpfel. Schon in der Antike wurden sie hoch geschätzt, und bis heute gilt die „Williams Christ“ als edelste Birne.
- Erntezeit im September: Williams Christ, Conference, Gute Luise und Clapps Liebling.
- Gesundheitswert: Enthalten Kalium, Vitamin C und sind leicht verdaulich.
- Küchennutzung: Als Kompott, Marmelade, Birnenkuchen oder in Kombination mit Käse (Birne und Gorgonzola = Klassiker!).
- Lagertipp: Birnen sind druckempfindlich und sollten nicht übereinander gestapelt werden.
Kulturgeschichte: In vielen Regionen ist die Birne Symbol für Weiblichkeit und Fruchtbarkeit – vielleicht wegen ihrer weichen, runden Form.

🍇 Weintrauben – vom Naschobst zum edlen Tropfen
Die Weintraube ist ein Geschenk des Septembers – süß, saftig und voller Energie. Sie steht wie kein anderes Obst für Genuss und Festlichkeit.
- Erntezeit im September: Hauptzeit der Weinlese für weiße und rote Trauben.
- Gesundheitswert: Reich an Traubenzucker (schnelle Energie), Mineralstoffen und Antioxidantien wie Resveratrol.
- Küchennutzung: Frisch genießen, als Rosinen trocknen, zu Gelee verarbeiten oder in herzhaften Gerichten wie Ziegenkäse-Salaten.
- Lagertipp: Trauben sind nur kurz haltbar – am besten frisch verzehren oder direkt weiterverarbeiten.
Besonderheit: Aus Trauben entsteht nicht nur Wein – auch Most, Federweißer und Traubensaft feiern im September Hochsaison. Ein Gläschen Federweißer mit Zwiebelkuchen ist eine echte Herbst-Tradition.
🎃 Kürbis – Farbenpracht und Vielseitigkeit
Kürbis ist der Star des Herbstes. Schon die Ureinwohner Amerikas bauten ihn an, und heute gehört er zu den beliebtesten Gemüsesorten im Herbst.
- Erntezeit im September: Hokkaido, Butternut, Muskatkürbis und Spaghettikürbis.
- Gesundheitswert: Beta-Carotin für die Augen, Ballaststoffe für die Verdauung, kalorienarm und sättigend.
- Küchennutzung: Als Suppe, Auflauf, Risotto, süßes Kürbisbrot, Chutney oder eingelegt als Pickles.
- Lagertipp: Kürbisse mit harter Schale sind monatelang haltbar, solange sie kühl und trocken gelagert werden.
Tradition: Der Kürbis ist nicht nur kulinarisch wichtig, sondern auch kulturell – von der Halloween-Laterne bis hin zu Erntedankfesten.
🥔 Kartoffeln – das „Gold der Erde“
Ohne Kartoffeln wäre unsere Küche kaum vorstellbar. Sie kamen im 16. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa und wurden schnell zum Grundnahrungsmittel.
- Erntezeit im September: Späte Sorten für Lagerung und Winterküche.
- Gesundheitswert: Reich an Stärke, Vitamin C, B-Vitaminen und Mineralstoffen.
- Küchennutzung: Kartoffelbrei, Bratkartoffeln, Kartoffelpuffer, Gratin oder deftige Suppen.
- Lagertipp: Kartoffeln dunkel, kühl und luftig lagern – sonst keimen sie oder werden grün (giftig durch Solanin).
Besonderheit: Regionale Kartoffelfeste im September feiern die Vielfalt – von mehligkochenden Sorten für Püree bis zu festkochenden für Salate.
🌾 Ernte im September – Vorrat für den Winter
Die Früchte des Septembers sind nicht nur Genuss im Hier und Jetzt, sondern auch Basis für Vorratshaltung:
- Äpfel & Birnen: als Kompott, Mus, Marmelade oder Saft einkochen.
- Weintrauben: zu Saft, Gelee oder Rosinen verarbeiten.
- Kürbis: als Suppe einkochen, als Chutney einmachen oder einfrieren.
- Kartoffeln: im Erdkeller lagern oder zu haltbaren Produkten wie Kartoffelchips oder Knödelteig weiterverarbeiten.
Damit bewahren wir nicht nur Lebensmittel, sondern auch ein Stück Herbstmagie im Glas.
🍂 Der September – ein Monat voller Dankbarkeit
Die Ernte im September ist mehr als bloße Versorgung – sie ist ein Fest des Lebens. Jede Frucht, jedes Gemüse erzählt von Sonne, Regen, Erde und Zeit. Es ist die beste Gelegenheit, die Natur wertzuschätzen, Traditionen zu bewahren und die eigenen Vorräte für die kalte Jahreszeit zu füllen.
👉 Wer jetzt erntet und einmacht, trägt ein Stück Herbst in den Winter hinein – und genießt im Januar die Wärme eines goldenen Septembertages.
🌰 Weitere saisonale Schätze im September
Neben den Klassikern gibt es im September noch viele weitere Früchte und Gemüse, die jetzt Hochsaison haben:
- Obst: Pflaumen, Zwetschgen, Brombeeren, späte Himbeeren, Holunderbeeren.
- Gemüse: Sellerie, Lauch, Wirsing, Spitzkohl, Rote Bete.
- Nüsse: Walnüsse und Haselnüsse fallen frisch vom Baum – ein wertvoller Energiespender für den Winter.
Damit zeigt sich: Der September ist der reichhaltigste Monat im Jahreslauf.
🍲 Kulinarische Inspiration
Aus der Ernte des Septembers lassen sich unzählige Köstlichkeiten zaubern:
- Äpfel: gedeckter Apfelkuchen, Apfelstrudel, Bratapfel mit Zimt und Mandeln.
- Birnen: Birnenkompott, Birnenkuchen oder pikant mit Käse überbacken.
- Weintrauben: Traubengelee, Traubensalat mit Käse oder Federweißer mit Zwiebelkuchen.
- Kürbis: Kürbissuppe, Kürbisrisotto, süßes Kürbisbrot oder würziges Kürbis-Chutney.
- Kartoffeln: Kartoffelsuppe, Gratin Dauphinois, Bratkartoffeln oder knusprige Kartoffelpuffer.
🙏 Tradition & Bräuche
Der September ist nicht nur Erntemonat, sondern auch ein Monat voller Tradition:
- Erntedankfeste: In vielen Regionen wird mit geschmückten Kirchen und Feldern die Dankbarkeit für die Ernte gefeiert.
- Sprichwörter: „Septemberwein stärkt Herz und Bein“ oder „Im September große Birnen, im Winter viel Sterne flimmern.“
- Kulturelle Bedeutung: Die Erntezeit war für frühere Generationen ein entscheidender Moment – sie entschied über das Überleben im Winter.
🌱 Tipps für Garten & Lagerung
Damit die Ernte auch lange Freude bereitet, sind ein paar Kniffe hilfreich:
- Äpfel vorsichtig drehen statt reißen, so bleiben Stiele dran und sie halten länger.
- Birnen reifen nach der Ernte nach – lieber etwas früher pflücken.
- Kürbisse nach der Ernte einige Tage nachtrocknen lassen, dann lagern sie besser.
- Kartoffeln nur unbeschädigt einlagern, sonst verderben sie schneller.
- Trauben möglichst am Tag der Ernte verzehren oder sofort verarbeiten.
🫙 Einkochen & Einmachen
Um die Fülle des Septembers haltbar zu machen, lohnt sich die traditionelle Vorratshaltung:
- Äpfel & Birnen: als Kompott, Mus oder Marmelade einkochen.
- Weintrauben: zu Gelee oder Saft verarbeiten.
- Kürbis: als Suppe, Pickles oder Chutney einmachen.
- Kartoffeln: zu Suppen einkochen oder einfrieren.
So trägt man den Geschmack des Septembers weit in den Winter hinein.
🌿 Gesundheit & Nachhaltigkeit
Die September-Ernte ist nicht nur ein kulinarischer Genuss, sondern auch ein Beitrag zu Gesundheit und Umwelt:
- Nährstoffdichte: Obst und Gemüse direkt nach der Ernte enthalten die meisten Vitamine.
- Stärkung des Immunsystems: Perfekt, um sich auf den Winter vorzubereiten.
- Regional & saisonal: Wer im September erntet oder kauft, unterstützt Nachhaltigkeit und reduziert Transportwege.
👉 Damit ist die Ernte im September nicht nur ein Fest für Gaumen und Sinne, sondern auch eine wertvolle Basis für Gesundheit, Vorratshaltung und Tradition.

Hobbykoch, Gartenliebhaber und Autor