Der Frühling bringt giftige Frühblüher mit
Die kalte Jahreszeit lässt sich noch nicht ganz vertreiben, aber der Frühling zeigt, dass er sich nicht mehr verdrängen lässt.
Die Forsythien sind schon wieder im Rückzug, aber die Magnolien öffnen ihre faszinierenden Blüten.
Das heißt für den Gartenbesitzer aber auch:
Achtung, giftige Frühblüher sind am Start.
So schön sie aussehen, so gefährlich können sie sein.
Doch Vorsicht ist geboten.
Denn sowohl der Nachwuchs wie auch die Vierbeiner im Haushalt wissen nicht, was die wundervollen Blumen im Inneren verbergen. Einige vereinen nämlich Schönheit und Gefahr.
Giftige Frühblüher Hyazinthen
Giftige Frühblüher sind die Hyazinthen, die sich gern im Farbspektrum von Blaut und Rot präsentieren.
Die weißen und gelben Arten sind jedoch nicht minder schön. Für Menschen sind sie im Wesentlichen ungefährlich, es sei denn, ein Allergiker fasst ihre Zwiebeln an.
Doch wenn Hunde und Katzen sich von der Anziehungskraft der Pflanzen zum Fressen verleiten lassen, kommt es zu Vergiftungen, die sehr schwer sein können.
Giftige Frühblüher Tulpen
Tulpen sind seit einigen Jahren wieder im Kommen. Einige Zeit als bieder verunglimpft, erleben sie nun eine Renaissance ihres guten Rufs.
Kein Wunder – haben sie doch ihr Outfit grandios erweitert. Zu den ohnehin vielen Blütenangeboten gesellen sich jetzt zahlreiche Arten im Zwei-Farben-Look.
Doch auch sie sind als giftige Frühblüher zu benennen.
Jedes einzelne Teil des Frühlingsboten ist giftig, und zwar für den Gärtner ebenso wie für sein Haustier.
Als harmlos können noch die Folgen von längerdauernden Hautkontakten gelten, die sich bei empfindlichen Menschen in Juckreiz über Hautschwellungen bis zur Bildung von Ekzemen zeigen können.
Doch wenn der beste Freund des Menschen giftige Frühblüher wie Tulpen auch nur teilweise verspeist, kann das einen Schock auslösen und im schlimmsten Fall Atemstillstand.
Anzeichen der Vergiftung sind Erbrechen, Zurückgehen der Körpertemperatur und vermehrter Speichelfluss.
Giftige Frühblüher
Kein Gartenbesitzer, der auf Osterglocken verzichten würde!
Die gelbe Narzisse gehört zur Osterzeit wie Hasen und bunt angemalte Eier.
Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Auch diese botanischen Gartenbewohner stecken voller Gift.
Egal welcher Teil verzehrt wird – es drohen Bauchschmerzen mit Erbrechen und Durchfall, und kann sogar zu einem Kollaps kommen. Auch Herzrhythmusstörungen kamen schon vor.
Giftige Frühblüher Maiglöckchen
Die grazilen Maiglöckchen zeigen sich oft schon vor dem namentlich zugeordneten Frühlingsmonat. Die zierliche Pflanze hat es erheblich in sich. Sie erhielt 2014 den Titel „Giftpflanze des Jahres“. Auch hier ist jede Faser der kleinen Schönheit gefährlich, weshalb sie ein Paradebeispiel für giftige Frühblüher darstellt.
Den größten Anteil bergen die hinreißenden Blüten und die frischen jungen Blätter. Aber auch der Samenbestand steckt voller Giftstoffe. Berührungen scheinen die kleinen Diven nicht zu mögen, denn sie reagieren darauf, indem sie Reizungen der Haut und der Augen auslösen.
Verspeist man sie auch nur teilweise, muss man mit Übelkeit und Schwindelanfällen rechnen, und obendrein mit Beklemmungsgefühlen im Brustbereich. Bei intensiverer Vergiftung kommen Herzrhythmusstörungen auf.
Giftige Frühblüher unzugänglich platzieren
Nichts ist für den Blumenfreund naheliegender, als nach dunklen Tagen pflanzliche Farbtupfer in die Wohnung zu holen. Hierbei ist sorgsames Platzieren wichtig. Für kleine Kinder wie auch für Haustiere sollten die Vasen unerreichbar sein. Sie sehen auf einem Sideboard oder in einer Regalwand genauso schön aus! Giftige Frühblüher geben ihre krankheitsauslösenden Stoffe ins Blumenwasser ab.
Sogar auf den Blumentopfuntersetzern ist es noch gefährlich.
Bei Verdacht auf Vergiftungen ist sofort der Arzt aufzusuchen bzw. der Notruf zu wählen. Als erste Maßnahme ist Trinken richtig.
Wasser und Tee sind gut, jedoch auf keinen Fall Milch. Wenn man weiß, welche Pflanze verzehrt wurde, fotografiert man sie oder nimmt ein Exemplar in die Arztpraxis mit.
Hier ist eine Liste einiger giftiger Frühblüher:
- Maiglöckchen (Convallaria majalis)
- Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
- Schneeglöckchen (Galanthus)
- Christrose (Helleborus niger)
- Märzbecher (Leucojum vernum)
- Krokus (Crocus)
- Oleander (Nerium oleander) – obwohl kein typischer Frühblüher, kann er je nach Klima und Standort bereits im Frühjahr blühen.
Bitte beachten Sie, dass diese Pflanzen alle giftig sind und besondere Vorsicht geboten ist, insbesondere wenn kleine Kinder oder Haustiere in der Nähe sind.
Verena Günther-Gödde, Autorin und seit mehreren Jahren Texterin, ausgebildete Buchhändlerin und nach einem Studium der Germanistik und Soziologie im Bildungsbereich und in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, vorrangige Interessensgebiete Gesellschaft, Wissen und Politik.