Der Herbst ist eine besondere Jahreszeit im Garten:
Er bringt reiche Ernten, milde Temperaturen und die Notwendigkeit, den Garten auf die kommenden Wintermonate vorzubereiten.
Es ist die Zeit, in der Gärtner nicht nur die Ernte genießen, sondern auch Vorkehrungen treffen, um den Garten winterfest zu machen und ihn gleichzeitig für das nächste Jahr vorzubereiten.
In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die Herbstsaat und die Vorbereitungen für den Winter wissen müssen, damit Ihr Garten auch im nächsten Frühjahr in voller Pracht erblüht.
Warum der Herbst die perfekte Zeit zur Vorbereitung ist
Der Herbst ist ideal für verschiedene Gartenarbeiten, weil das Wetter oft noch mild ist und der Boden nach den Sommermonaten genug Feuchtigkeit gespeichert hat.
Jetzt ist der Zeitpunkt, um abgewelkte Pflanzen zu entfernen, Kompost anzulegen, neue Pflanzen zu säen und den Boden für den Winter zu schützen.
All dies trägt dazu bei, dass der Garten gestärkt in die Wintermonate geht und im Frühling eine solide Basis für neues Wachstum hat.
Was bedeutet Herbstsaat?
Die Herbstsaat bezieht sich auf das Säen von Pflanzen im Herbst, die über den Winter hinweg keimen oder ruhen, um im Frühling frühzeitig zu wachsen.
Es gibt eine Vielzahl von Gemüse, Kräutern und Blumen, die in den kühleren Monaten gesät werden können und in der kommenden Saison einen Vorsprung haben.
Diese Praxis bringt nicht nur frisches Gemüse im Spätherbst und Winter, sondern sorgt auch dafür, dass bestimmte Pflanzen einen frühen Start im Frühjahr haben.
1. Herbstsaat: Welche Pflanzen können jetzt noch gesät werden?
Die Herbstsaat bietet eine hervorragende Möglichkeit, noch frische Produkte im Spätherbst und sogar über den Winter hinweg zu ernten.
Während viele Pflanzen bei Frost nicht mehr gedeihen, gibt es durchaus winterharte Sorten, die kühle Temperaturen gut vertragen.
Hier sind einige Gemüsesorten und Kräuter, die im Herbst ausgesät werden können.
a) Winterhartes Gemüse
Feldsalat: Feldsalat ist ein Klassiker der Herbst- und Wintersaat. Er keimt schnell, ist robust und übersteht selbst Frostperioden gut. Gesät wird er im September oder Oktober, und er kann oft schon im November geerntet werden.
Spinat: Spinat ist ein weiteres Gemüse, das sich hervorragend für die Herbstsaat eignet. Gesät im September, kann er oft noch vor dem Winter geerntet werden. Alternativ kann er den Winter im Beet überstehen und im Frühjahr erneut wachsen.
Winterlauch (Porree): Winterlauch ist besonders robust und kann den ganzen Winter über geerntet werden. Er braucht zwar etwas länger, um zu wachsen, ist aber ideal für die späte Aussaat.
Kopfsalat (Wintervarianten): Es gibt spezielle Salatsorten, die für den Anbau im Herbst geeignet sind. Diese können bei kühleren Temperaturen gedeihen und bieten auch im Winter frischen Salat.
b) Kräuter für den Winter
Petersilie: Petersilie ist kältebeständig und kann auch im Herbst ausgesät werden. Sie wächst im Frühling weiter, sodass Sie früh im Jahr auf frische Kräuter zugreifen können.
Schnittlauch: Schnittlauch ist ebenfalls winterhart und kann sowohl im Herbst als auch im Frühjahr geerntet werden.
c) Überwinterungsgemüse
Knoblauch: Knoblauch wird häufig im Herbst gepflanzt, da er eine Kälteperiode benötigt, um im Frühling kräftige Knollen zu bilden. Setzen Sie die Knoblauchzehen im Spätherbst, etwa im Oktober, damit sie über den Winter hinweg Wurzeln bilden können.
Zwiebeln: Wie Knoblauch, können auch Zwiebeln im Herbst gesetzt werden. Diese “Winterzwiebeln” wachsen langsam über den Winter und bringen im nächsten Sommer eine frühe Ernte.
2. Bodenvorbereitung im Herbst
Neben der Aussaat ist die Vorbereitung des Bodens eine der wichtigsten Herbstaufgaben. Ein gesunder Boden ist die Grundlage für eine reiche Ernte und starke Pflanzen im nächsten Jahr.
a) Das Beet auflockern
Nach der Ernte im Sommer und Frühherbst ist der Boden oft verdichtet. Bevor Sie neue Pflanzen säen oder setzen, sollten Sie den Boden auflockern. Verwenden Sie dazu eine Grabgabel oder einen Spaten, um die obere Bodenschicht zu durchlüften, ohne dabei zu tief zu graben. Dies fördert die Durchwurzelung und verhindert, dass Wasser im Winter auf der Oberfläche stehen bleibt.
b) Kompost und Dünger einarbeiten
Der Herbst ist die perfekte Zeit, um dem Boden organische Substanzen zuzufügen. Gut verrotteter Kompost verbessert die Bodenstruktur und versorgt ihn mit wichtigen Nährstoffen. Streuen Sie eine dünne Schicht Kompost oder Stallmist auf Ihre Beete und arbeiten Sie ihn leicht in den Boden ein. Auch Kalk kann bei saurem Boden im Herbst ausgebracht werden, um den pH-Wert zu regulieren.
3. Mulchen – Der natürliche Frostschutz
Mulchen ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um den Boden im Winter zu schützen. Durch das Abdecken des Bodens mit organischem Material wird die Bodentemperatur stabilisiert, Feuchtigkeit gehalten und Unkrautwuchs unterdrückt.
a) Was eignet sich zum Mulchen?
Für das Mulchen im Herbst eignen sich verschiedene Materialien:
Laub: Herbstlaub ist eine hervorragende Mulchschicht. Es zersetzt sich langsam und versorgt den Boden nach und nach mit Nährstoffen. Achten Sie jedoch darauf, dass das Laub nicht zu dicht liegt, damit der Boden weiterhin atmen kann.
Stroh oder Heu: Diese Materialien bieten ebenfalls guten Schutz vor Frost und helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Besonders bei Beerensträuchern oder Erdbeerpflanzen schützt eine Mulchschicht aus Stroh die Pflanzen.
Kompost: Eine dünne Schicht Kompost kann ebenfalls als Mulch verwendet werden. Sie bietet zusätzlichen Nährstoffschutz und trägt zur Bodengesundheit bei.
4. Pflanzen vor Frost schützen
Im Herbst sollten Sie auch Maßnahmen ergreifen, um empfindliche Pflanzen vor dem nahenden Winterfrost zu schützen. Einige Stauden, Sträucher oder Kübelpflanzen sind besonders anfällig für Kälte und benötigen zusätzliche Aufmerksamkeit.
a) Frostschutz für Stauden und Zierpflanzen
Stauden, wie Rosen oder mediterrane Kräuter (z. B. Lavendel und Rosmarin), profitieren von einem Frostschutz. Decken Sie die Pflanzenbasis mit Laub, Stroh oder Tannenzweigen ab. Besonders junge und neu gesetzte Pflanzen sollten extra geschützt werden, da ihre Wurzeln noch nicht tief genug im Boden verankert sind.
b) Kübelpflanzen einlagern
Empfindliche Kübelpflanzen, die nicht winterhart sind, sollten vor den ersten Frostnächten ins Haus oder in ein frostfreies Gewächshaus gebracht werden. Mediterrane Pflanzen wie Olivenbäume, Zitrusfrüchte oder Geranien überwintern am besten an einem hellen, kühlen Ort mit Temperaturen um 5 bis 10 Grad Celsius.
5. Pflege des Gartenzubehörs und der Werkzeuge
Der Herbst ist auch die ideale Zeit, um sich um Ihre Gartengeräte und -ausstattung zu kümmern. Saubere und gut gewartete Werkzeuge halten länger und erleichtern die Gartenarbeit in der kommenden Saison.
a) Werkzeuge reinigen und pflegen
Nach einer langen Gartensaison haben Spaten, Scheren und Hacken einiges an Schmutz und Abnutzung erlitten. Reinigen Sie die Werkzeuge gründlich mit Wasser und entfernen Sie Rost mit einer Drahtbürste. Bevor Sie sie über den Winter lagern, sollten Sie Metallteile leicht einölen, um Rostbildung zu verhindern.
b) Gartenschläuche und Wasserleitungen entleeren
Gartenschläuche, Regentonnen und Wasserleitungen sollten vor dem ersten Frost entleert werden. Gefrorenes Wasser kann zu Schäden führen und das Material spröde machen. Lagern Sie Schläuche an einem trockenen Ort und decken Sie Wasserhähne im Freien mit Isoliermaterial ab.
6. Die Planung für das nächste Frühjahr
Der Herbst bietet eine großartige Gelegenheit, um das vergangene Gartenjahr Revue passieren zu lassen und Pläne für das kommende Frühjahr zu schmieden. Welche Pflanzen haben gut gedeiht? Welche Sorten möchten Sie nächstes Jahr ausprobieren? Nun ist die ideale Zeit, um Pflanzpläne zu erstellen und vielleicht neue Anbaumethoden zu überlegen.
a) Fruchtfolge und Mischkultur planen
Durch die Rotation der Pflanzen können Sie den Boden gesund halten und Schädlingen vorbeugen. Setzen Sie im nächsten Jahr keine Starkzehrer wie Tomaten oder Kartoffeln an den gleichen Platz wie in diesem Jahr. Wechseln Sie stattdessen zwischen Starkzehrern, Mittelzehrern und Schwachzehrern.
b) Saatgut aufbewahren
Viele Gärtner sammeln im Herbst das Saatgut von Blumen und Gemüsepflanzen für das nächste Jahr. Bewahren Sie Samen an einem kühlen, trockenen Ort auf und beschriften Sie sie sorgfältig, damit Sie sie im Frühjahr wieder verwenden können.
Zusammenfassung
Der Herbst ist eine arbeitsreiche, aber lohnende Zeit im Garten. Von der Herbstsaat über die Bodenvorbereitung bis hin zum Schutz Ihrer Pflanzen vor dem Winterfrost – es gibt viele Aufgaben, die den Garten gesund und produktiv halten. Durch sorgfältige Planung und die richtige Pflege können Sie sicherstellen, dass Ihr Garten den Winter gut übersteht und im nächsten Frühjahr in voller Pracht erblüht. Nutzen Sie den Herbst, um Ihren Garten auf den Winter vorzubereiten und gleichzeitig die Grundlagen für ein erfolgreiches Gartenjahr zu legen
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