Kräuter für den Winter haltbar machen – Trocknen, Einfrieren, Kräutersalz & Öle
Frische Kräuter sind das i-Tüpfelchen vieler Gerichte – doch im Winter fehlt häufig der direkte Zugang zu Basilikum, Petersilie, Thymian oder Schnittlauch aus dem Garten. Wer seine Kräuter aus der eigenen Ernte oder vom Wochenmarkt länger genießen möchte, sollte sie rechtzeitig haltbar machen. So bleibt der volle Geschmack auch in der kalten Jahreszeit erhalten.
In diesem Artikel zeigen wir erprobte Methoden, wie man Kräuter trocknet, einfriert oder in Salz und Öl konserviert. Die Tipps eignen sich für Hobbygärtner, Selbstversorger und alle, die gerne saisonale Vorräte anlegen – ob in Berlin, München, Hamburg oder auf dem Land.
🌱 Warum Kräuter haltbar machen?
- Geschmack bewahren: Frische Kräuter verlieren schnell ihr Aroma, wenn sie einfach im Kühlschrank liegen bleiben.
- Gesundheitsvorteile: Viele Kräuter enthalten ätherische Öle, Vitamine und Mineralstoffe, die auch nach der Konservierung erhalten bleiben.
- Nachhaltigkeit: Wer seine eigene Ernte nutzt, spart Geld und Verpackungsmüll.
- Regionalität: Kräuter aus dem eigenen Garten oder vom regionalen Markt sind frischer und ökologischer als Importware im Winter.
🌿 Methode 1: Kräuter trocknen
Das Trocknen ist die älteste und einfachste Form der Haltbarmachung. Besonders geeignet sind robuste Kräuter mit festem Blattwerk wie Thymian, Rosmarin, Oregano, Majoran oder Salbei.
Tipps zum Trocknen:
- Erntezeit: Vormittags nach dem Abtrocknen des Taus ernten – dann sind die ätherischen Öle am intensivsten.
- Bündeln: Kräuter locker bündeln und kopfüber an einem trockenen, luftigen Ort aufhängen. Direkte Sonne vermeiden, um Aromaverlust zu verhindern.
- Dörrgerät nutzen: Für schnellere Ergebnisse können Kräuter bei 35–40 °C im Dörrgerät oder Backofen mit Umluft getrocknet werden.
- Lagerung: In luftdichten Gläsern oder Dosen aufbewahren, dunkel und kühl lagern.
💡 Tipp: Zerkleinere getrocknete Kräuter erst kurz vor der Verwendung – so bleibt das Aroma besser erhalten.
❄️ Methode 2: Kräuter einfrieren
Das Einfrieren ist perfekt für zarte Kräuter wie Petersilie, Dill, Schnittlauch, Koriander oder Basilikum.
Vorgehen:
- Kräuter waschen, gut trocknen und fein hacken.
- In Gefrierbeuteln oder kleinen Dosen portionsweise einfrieren.
- Alternativ: Kräuter in Eiswürfelformen mit etwas Wasser oder Olivenöl einfrieren.
So lassen sich die Würzportionen direkt in Suppen, Soßen oder Pfannengerichte geben.
🧂 Methode 3: Kräutersalz herstellen

Kräutersalz ist eine aromatische und haltbare Variante, die Küche das ganze Jahr über mit frischem Geschmack zu versorgen.
Grundrezept:
- 200 g grobes Meersalz
- 50–70 g frische Kräuter (z. B. Petersilie, Thymian, Basilikum, Rosmarin)
Zubereitung: Kräuter fein hacken, mit Salz mischen und entweder an der Luft oder im Backofen bei niedriger Temperatur trocknen. Danach in Gläser abfüllen.
💡 Vorteil: Kräutersalz ist nicht nur praktisch, sondern auch ein schönes Geschenk aus der Küche.
🫒 Methode 4: Kräuter in Öl konservieren
Öle ziehen das Aroma der Kräuter auf und sind ideal für Marinaden, Dressings und mediterrane Gerichte.
Vorgehen:
- Saubere Flaschen oder Gläser verwenden.
- Frische Kräuter (z. B. Rosmarin, Basilikum, Thymian, Oregano) hineingeben.
- Mit hochwertigem Olivenöl auffüllen, bis alles bedeckt ist.
- An einem dunklen, kühlen Ort lagern.
⚠️ Wichtig: Öl-Kräutermischungen sollten innerhalb weniger Monate verbraucht werden.
🏡 Regionale Tipps für Deutschland – Kräuter für den Winter haltbar machen
- Berlin & Brandenburg: Kräuter lassen sich hier oft bis spät in den Herbst hinein frisch ernten, besonders Petersilie und Schnittlauch.
- Süddeutschland (Bayern & Baden-Württemberg): Mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Thymian überwintern mit leichtem Schutz auch draußen.
- Norddeutschland: Aufgrund des feuchten Klimas empfiehlt sich das Trocknen eher im Dörrgerät als im Freien.
So passt die Konservierungsmethode auch zum jeweiligen Standort.
Kräuter haltbar machen lohnt sich
Egal ob getrocknet, eingefroren, als Kräutersalz oder in Öl – es gibt viele Möglichkeiten, den Geschmack des Sommers in die kalte Jahreszeit zu retten. Wer rechtzeitig vorsorgt, hat im Winter nicht nur aromatische Würze zur Hand, sondern profitiert auch von Regionalität, Nachhaltigkeit und einer abwechslungsreichen Küche.
👉 Probiere mehrere Methoden aus und finde heraus, welche für dich und deine Lieblingskräuter am besten funktioniert.

Hobbykoch, Gartenliebhaber und Autor