Das Patent für Mikrowellen-Popcorn – Wie ein Zufall die Snack-Kultur veränderte
29. März 1947: Ein Patent, das die Art zu snacken revolutionierte
Am 29. März 1947 reichte der amerikanische Ingenieur Percy Spencer ein Patent für die Zubereitung von Mikrowellen-Popcorn ein.
Die Idee war revolutionär, denn sie zeigte eine völlig neue Art auf, Mais zu erhitzen – nicht mit Feuer oder Herdplatten, sondern durch elektromagnetische Wellen in einer Mikrowelle.
Doch Spencer stellte sich die Zubereitung etwas anders vor als heute üblich: Seine Patentskizzen zeigten einen ganzen Maiskolben, der in einer Tüte in der Mikrowelle erhitzt werden sollte.
Damit legte er den Grundstein für eine Technik, die sich später in Millionen Haushalten weltweit durchsetzen sollte.
Eine zufällige Entdeckung mit großen Folgen
Percy Spencer war kein gewöhnlicher Wissenschaftler. Er arbeitete für das Unternehmen Raytheon, das während des Zweiten Weltkriegs an Radar- und Mikrowellentechnologien forschte. Eines Tages im Jahr 1945 machte er eine unerwartete Beobachtung:
Während er an einem Magnetron, einem Bauteil für Radargeräte, arbeitete, schmolz plötzlich der Schokoladenriegel in seiner Hosentasche. Neugierig geworden, begann er mit anderen Lebensmitteln zu experimentieren und stellte fest, dass auch Maiskörner unter der Strahlung zu Popcorn aufplatzten.
Spencers Entdeckung führte zur Entwicklung der ersten Mikrowelle, die er ebenfalls patentieren ließ. Doch das Potenzial dieser neuen Kochmethode wurde erst Jahre später vollständig erkannt.
Vom Experiment zur ersten Mikrowelle

Nach Spencers bahnbrechender Entdeckung begann Raytheon, die erste Mikrowelle der Welt zu entwickeln.
Die ersten Geräte waren jedoch weit entfernt von den kompakten Küchenhelfern, die wir heute kennen:
- Das erste Modell von 1947 war 1,80 Meter hoch, wog etwa 340 Kilogramm und kostete mehrere Tausend US-Dollar.
- Die Mikrowelle wurde zunächst nur in Restaurants, Hotels und auf Schiffen eingesetzt, da sie für Privathaushalte zu teuer und zu sperrig war.
Erst in den 1970er Jahren, mit der Entwicklung kleinerer und günstigerer Modelle, hielten Mikrowellen in privaten Küchen Einzug – und mit ihnen auch das Mikrowellen-Popcorn.
Die Evolution des Mikrowellen-Popcorns
Obwohl Percy Spencer bereits 1947 das Patent für Mikrowellen-Popcorn einreichte, dauerte es einige Jahrzehnte, bis die Idee in der breiten Masse ankam. Entscheidend waren Entwicklungen in der Lebensmittelindustrie und bei der Verpackungstechnik:
- In den 1970er Jahren begann die Lebensmittelbranche, Popcorn speziell für die Mikrowelle zu verpacken.
- 1981 brachte der Lebensmittelkonzern General Mills die ersten Mikrowellen-Popcorn-Tüten auf den Markt, wie wir sie heute kennen.
- Die Butter-Variante wurde schnell zum Verkaufsschlager – und Popcorn entwickelte sich zum ultimativen Mikrowellen-Snack.
Heute ist Mikrowellen-Popcorn aus Supermärkten, Kinos und Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken. Milliarden von Tüten werden weltweit jedes Jahr konsumiert, vor allem in den USA, wo Popcorn zu den beliebtesten Snacks gehört.
Percy Spencer: Der Mann hinter der Mikrowelle
Trotz seiner revolutionären Entdeckungen blieb Percy Spencer zeitlebens ein bescheidener Mann. Er erhielt zwar zahlreiche Patente für seine Erfindungen, doch große finanzielle Gewinne machte er mit der Mikrowelle nicht.
Er wurde jedoch mit mehreren Ehrungen für seine Verdienste in der Technologiebranche ausgezeichnet und gilt bis heute als Pionier der modernen Küchentechnologie. Sein zufälliger Fund veränderte nicht nur die Art, wie wir kochen, sondern auch die Art, wie wir Snacks konsumieren.
Eine zufällige Erfindung mit globaler Wirkung
Was als Schokoladenunfall in einer Hosentasche begann, entwickelte sich zu einer der wichtigsten Küchentechnologien des 20. Jahrhunderts. Dank Percy Spencer können wir heute innerhalb weniger Minuten eine dampfende Tüte frisches Popcorn genießen – direkt aus der Mikrowelle.
Seine Erfindung zeigt eindrucksvoll, wie Zufall und Neugier manchmal zu den größten Durchbrüchen führen – und dass selbst ein kleines Detail wie Popcorn in der Mikrowelle einen bleibenden Einfluss auf unseren Alltag haben kann.

Hobbykoch, Gartenliebhaber und Autor