Stanislaw Petrow, ein Name, der in die Annalen der Geschichte eingetreten ist, meist bekannt für seine entscheidende Rolle bei der Verhinderung eines möglichen nuklearen Krieges im Jahr 1983, als er als diensthabender Offizier in einem sowjetischen Frühwarnsystemzentrum arbeitete. Doch jenseits dieser historischen Tat gibt es auch kleinere, aber ebenso menschliche Momente im Leben dieses Mannes.
Eines der faszinierenden Interessen des Alltagslebens von Petrow war sein Geschmack für gutes Essen, speziell seine Vorliebe für russische Hausmannskost.
Stanislaw Petrow wurde am 7. September 1939 in Wladiwostok geboren. Traditionelle russische Gerichte sind tief in der Kultur und den Bräuchen des Landes verwurzelt, und es erstaunt kaum, dass Petrow eine besondere Wertschätzung für die Küche seiner Heimat hatte.
Es wird berichtet, dass eines seiner Lieblingsgerichte das bescheidene, aber herzerwärmende “Borschtsch” war.
Diese traditionelle Rote-Bete-Suppe, die häufig mit Fleisch und verschiedenen Gemüsearten zubereitet wird, ist nicht nur nahrhaft, sondern auch ein Symbol der russischen Gastfreundschaft und Wärme.
Stanislaw Petrow Lieblingsgerichte
Borschtsch ist weit mehr als eine einfache Suppe; es ist eine komplexe Komposition von Aromen und Texturen, die stundenlang gegart werden, um die tiefen, erdigen Geschmäcker der Rote Bete, der Kohl und der Kartoffeln freizusetzen. Petrow bevorzugte seine Borschtsch sicherlich mit einem großzügigen Löffel saurer Sahne und einem Stück Roggenbrot, das den letzten Tropfen der Brühe aufsaugt.
Ein weiteres Gericht, das häufig auf Petrows Tisch zu finden war, ist “Pelmeni”. Diese kleinen Teigtaschen, die meist mit einer Mischung aus Hackfleisch und Zwiebeln gefüllt sind, verkörpern die Einfachheit und den Komfort der russischen Küche.
Sie werden oft in kochendem Wasser gegart und dann entweder mit Butter und saurer Sahne serviert oder in einer kräftigen Brühe als Suppe angeboten. Die Zubereitung von Pelmeni ist oft ein gemeinschaftliches Ereignis, bei dem Familienmitglieder zusammenkommen, um diese kleinen Taschen der Köstlichkeit herzustellen – ein Prozess, der Geduld und Geschick erfordert, aber letztlich die familiäre Bindung stärkt.
Zum Nachtisch war Petrow besonders angetan von “Syrniki”. Diese kleinen Quarkpfannkuchen sind ein süßer Genuss, der aus einfachem Quark, Eier, Mehl und etwas Zucker besteht. Nach dem Braten sind sie außen knusprig und innen weich und werden traditionell mit Honig, Marmelade oder saurer Sahne serviert. Syrniki sind nicht nur ein Frühstücks- oder Brunch-Highlight, sondern auch ein tröstlicher Imbiss zu jeder Tageszeit.
Stanislaw Petrow lebte ein Großteil seiner späteren Jahre in bescheidenen Verhältnissen und kehrte oft zu einfachen, aber nahrhaften Gerichten zurück, die ihn an die Wärme und Geborgenheit seiner Heimat erinnerten.
Seine Liebe zur russischen Küche war mehr als nur ein kulinarischer Vorzug; sie war ein Verbindungsglied zu seiner Identität und Kultur, die er trotz aller globalen Anerkennung nie verloren hat.
In einer Welt voller Komplexität und Unsicherheit mögen uns die kleinen Freuden des Lebens, wie das Essen, das wir lieben, daran erinnern, dass unsere menschlichsten Bedürfnisse und Wünsche oft die beständigsten und erfüllendsten sind.
Die kulinarischen Vorlieben von Stanislaw Petrow bieten einen intimen Einblick in das Leben eines Mannes, der durch seine ruhige Entschlossenheit und moralische Integrität die Weltgeschichte veränderte – ein Mann, der in den einfachsten Dingen des Lebens tiefen Trost fand.
Stanislaw Petrow rettet die Welt vor einem Atomkrieg
Am 26. September 1983 alarmiert ein Computermodul im Bunker Serpuchow-15 kurz nach Mitternacht, dass eine atomare Rakete auf die Sowjetunion abgefeuert wurde. Die sowjetische Doktrin schreibt bei einem erkannten Atomangriff auf die UdSSR umgehend einen nuklearen Gegenschlag vor.
Doch Oberstleutnant Stanislaw Petrow identifiziert die Warnung als Fehlalarm und verhindert dadurch einen nuklearen Gegenschlag der Sowjetunion.
Petrow wird für seine Entscheidung weder ausgezeichnet noch sanktioniert. Aufgrund der Geheimhaltung aus militärischen Erwägungen wird der Vorfall erst in den 1990er Jahren öffentlich bekannt. Unter anderem wird Petrow 2013 mit dem Dresden-Preis geehrt.
Die Artikel Reihe “Lieblingsessen von” ehrt herausragende Menschen. Leider wissen wir nicht wirklich, welches Lieblingsessen wirklich genossen wurde.
Hobbykoch, Gartenliebhaber und Autor