Was wird an Pfingsten gefeiert? Ursprung, Bedeutung und Brauchtum
Pfingsten gehört zu den drei großen christlichen Festen neben Weihnachten und Ostern – und doch fragen sich viele jedes Jahr aufs Neue:
Was wird an Pfingsten eigentlich gefeiert
Pfingsten – 50 Tage nach Ostern
Das Wort „Pfingsten“ stammt vom griechischen „Pentekoste“ und bedeutet schlicht „der fünfzigste Tag“.
Pfingsten wird immer am fünfzigsten Tag nach Ostersonntag gefeiert – also meist im Mai oder Anfang Juni.
Es markiert den Abschluss der Osterzeit im Kirchenjahr.
Die Ausgießung des Heiligen Geistes
Pfingsten erinnert an ein zentrales Ereignis des Neuen Testaments: die Sendung des Heiligen Geistes auf die Jünger Jesu.
Nach der Apostelgeschichte saßen die Jünger ängstlich und ratlos zusammen, als plötzlich ein Brausen vom Himmel kam – und Feuerzungen auf sie herabfielen.
Sie wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in verschiedenen Sprachen zu sprechen.
Dies ermöglichte es ihnen, in alle Welt hinauszugehen und die Botschaft Jesu zu verkünden.
Aus diesem Moment heraus entstand die erste christliche Gemeinde – deshalb wird Pfingsten auch als Geburtstag der Kirche bezeichnet.
Pfingsten – das am wenigsten verstandene Fest
Obwohl es zu den großen Festen gehört, ist Pfingsten in der Öffentlichkeit oft weniger präsent als Weihnachten oder Ostern.

Kein Wunder: Es gibt keine Krippe, keinen leeren Grabstein, keine Geschenke – und der Heilige Geist ist schwer greifbar.
Dennoch ist die theologische Bedeutung groß: Gottes Geist wirkt in der Welt – damals wie heute.
Pfingstmontag – gesetzlicher Feiertag
In Deutschland und einigen anderen Ländern ist der Pfingstmontag ein gesetzlicher Feiertag.
Viele nutzen das lange Wochenende für Kurztrips oder Familienbesuche – oft ohne zu wissen, worauf der Feiertag eigentlich zurückgeht.
Pfingstbräuche und Traditionen
In ländlichen Regionen Deutschlands gibt es bis heute alte Pfingstbräuche, etwa das Pfingstfeuer, das Pfingststehlen (bei dem Gegenstände „symbolisch entwendet“ und versteckt werden) oder Pfingstumzüge mit geschmückten Pferden.
Im kirchlichen Bereich werden Firmungen oder Konfirmationen häufig rund um Pfingsten gefeiert – ein bewusster Bezug auf den Heiligen Geist und den Eintritt in das „mündige Christsein“.
Pfingsten erinnert an Mut, Aufbruch und Gemeinschaft
Pfingsten ist mehr als ein freier Montag: Es ist ein Fest des Aufbruchs, des Neuanfangs, der Ermutigung.
Es erinnert daran, dass Gemeinschaft entsteht, wenn Menschen sich verstehen – selbst wenn sie unterschiedliche Sprachen sprechen.
Und dass aus Angst Hoffnung wachsen kann – durch Geist, Glaube und Begegnung.

Hobbykoch, Gartenliebhaber und Autor