Dill (Anethum graveolens) ist eine vielseitige Pflanze, die in keinem Garten fehlen sollte.
Er ist nicht nur pflegeleicht und anspruchslos, sondern auch ein wahres Multitalent in der Küche.
In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den Anbau von Dill in deinem Garten wissen musst, sowie zahlreiche Tipps zur kulinarischen Verwendung dieser aromatischen Pflanze.
Anbau von Dill im Garten
Standort und Boden
Dill bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein. Sandige Lehmböden sind ideal, da sie Staunässe vermeiden und gleichzeitig genügend Feuchtigkeit speichern.
Du kannst den Boden vor der Aussaat mit Kompost anreichern, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.
Aussaat
Die Aussaat von Dill kann direkt ins Freiland erfolgen, sobald keine Frostgefahr mehr besteht, meist ab Mitte April. Du kannst aber auch im Haus vorkeimen lassen und die Pflanzen später ins Freiland setzen. Die Samen werden etwa 1 cm tief in die Erde gesät. Halte einen Abstand von etwa 20 cm zwischen den Pflanzen, damit sie genügend Platz zum Wachsen haben.
Pflege
Dill ist relativ pflegeleicht. Halte die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeide Staunässe. Einmal etabliert, benötigt Dill nur wenig zusätzliche Pflege. Achte darauf, Unkraut regelmäßig zu entfernen, um Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zu vermeiden. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkrautwuchs zu reduzieren.
Ernte
Dill kann mehrfach im Jahr geerntet werden. Schneide die jungen Triebe und Blätter nach Bedarf ab, aber lasse immer genug Pflanzen stehen, damit sie sich weiter regenerieren kann. Wenn du die Samen ernten möchtest, lasse die Blütenstände ausreifen, bis sie braun werden, und sammle dann die Samen.
Dill in Mischkultur
Dill ist nicht nur für dich, sondern auch für deine anderen Gartenpflanzen ein Gewinn. Er ist ein hervorragender Begleiter in Mischkulturen. Dill zieht nützliche Insekten wie Schwebfliegen und Marienkäfer an, die wiederum Schädlinge wie Blattläuse in Schach halten.
Besonders gut harmoniert Dill mit Gurken, Zwiebeln, Kohl und Salaten. Pflanze ihn jedoch nicht direkt neben Karotten, da sich diese Pflanzen nicht gut vertragen.
Pflanzenschutz mit Dill
Neben seiner Funktion als Nützlingsmagnet kann Dill auch helfen, bestimmte Schädlinge fernzuhalten. Er hat eine abschreckende Wirkung auf Spinnmilben und Kohlschaben. Durch die strategische Platzierung von Dill in deinem Garten kannst du also auf natürliche Weise für ein gesundes Pflanzenwachstum sorgen und den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln reduzieren.
Dill in Töpfen und Hochbeeten
Falls du keinen Garten hast, kannst du Dill problemlos in Töpfen oder Hochbeeten anbauen. Achte darauf, dass die Töpfe ausreichend groß sind und über eine gute Drainage verfügen. Hochbeete bieten den Vorteil, dass sie leicht zu pflegen sind und sich schneller erwärmen, was dem Dill zugutekommt. Stelle die Töpfe an einen sonnigen Standort und gieße regelmäßig, aber vermeide Staunässe.
Lagerung und Konservierung
Frisch geernteter Dill hält sich im Kühlschrank in feuchtem Küchenpapier eingewickelt etwa eine Woche. Für eine längere Haltbarkeit kannst du Dill einfrieren oder trocknen. Zum Einfrieren hackst du den Dill fein und füllst ihn in Eiswürfelbehälter mit etwas Wasser.
So hast du jederzeit portionierte Dillwürfel griffbereit. Zum Trocknen hängst du die Dillzweige kopfüber an einem trockenen, dunklen Ort auf. Nach etwa zwei Wochen kannst du die getrockneten Blätter abstreifen und in luftdichten Behältern aufbewahren.
Kulinarische Verwendung von Dill
Dill ist in der Küche sehr vielseitig einsetzbar und verleiht vielen Gerichten ein frisches, aromatisches Aroma. Hier sind einige Ideen, wie du Dill in der Küche verwenden kannst:
1. Salate
Frischer Dill eignet sich hervorragend für Salate. Er passt besonders gut zu Gurkensalat, Kartoffelsalat und grünem Blattsalat. Fein gehackter Dill verleiht diesen Gerichten eine besondere Note.
2. Saucen und Dressings
Dill ist eine beliebte Zutat in Saucen und Dressings. Eine klassische Dill-Sauce besteht aus Joghurt, Zitronensaft, Knoblauch und gehacktem Dill. Sie passt hervorragend zu Fischgerichten, gegrilltem Gemüse und sogar als Dip für Rohkost.
3. Fischgerichte
Dill und Fisch sind eine klassische Kombination. Ob in einer Marinade für Lachs, in einer Dill-Sahnesauce für gebratenen Fisch oder einfach als Garnitur – Dill verleiht Fischgerichten einen frischen, aromatischen Geschmack.
4. Einlegen und Konservieren
Dill ist auch eine wichtige Zutat beim Einlegen von Gurken. Die Dillblüten und -samen geben eingelegtem Gemüse ein charakteristisches Aroma. Du kannst Dill auch in Essig einlegen, um Dill-Essig herzustellen, der Salaten und Marinaden einen besonderen Geschmack verleiht.
5. Suppen und Eintöpfe
Dill kann Suppen und Eintöpfen eine frische Note verleihen. Besonders gut passt er zu Kartoffelsuppe, Fischsuppe und Hühnersuppe. Gib den Dill erst kurz vor dem Servieren hinzu, um das Aroma zu bewahren.
Kreative kulinarische Ideen mit Dill
Neben den klassischen Anwendungen gibt es viele kreative Möglichkeiten, Dill in deiner Küche zu nutzen:
1. Dill-Butter: Mische weiche Butter mit fein gehacktem Dill, Knoblauch und etwas Zitronensaft. Diese aromatische Butter passt hervorragend zu gegrilltem Fleisch, Fisch oder einfach auf frischem Brot.
2. Dill-Öl: Gib frischen Dill in eine Flasche Olivenöl und lasse es einige Wochen ziehen. Dieses aromatisierte Öl eignet sich perfekt für Salate, Marinaden und zum Beträufeln von Gemüse.
3. Dill-Pesto: Ersetze Basilikum durch Dill und bereite ein frisches Pesto mit Parmesan, Knoblauch, Pinienkernen und Olivenöl zu. Dieses Pesto passt wunderbar zu Pasta, als Brotaufstrich oder als Würze für gegrilltes Gemüse.
4. Dill-Salz: Mische grobes Meersalz mit fein gehacktem, getrocknetem Dill. Dieses aromatische Salz ist ideal zum Würzen von Fischgerichten, Kartoffeln und Salaten.
Dill in der Hausapotheke
Abgesehen von den bereits erwähnten verdauungsfördernden Eigenschaften, kann Dill auch bei anderen Beschwerden nützlich sein. Ein Dill-Tee aus den Samen kann helfen, Schlaflosigkeit zu lindern. Dafür übergießt du einen Teelöffel Dill-Samen mit heißem Wasser und lässt den Tee 10 Minuten ziehen.
Dill-Öl kann äußerlich angewendet Muskelverspannungen lindern und bei kleinen Wunden antiseptisch wirken.
Samenproduktion und -lagerung
Wenn du Dill für die nächste Saison vermehren möchtest, ist die Samenproduktion einfach. Lasse einige Pflanzen blühen und die Samen vollständig ausreifen. Sammle die braunen Samenstände und lasse sie an einem trockenen Ort nachreifen. Die Samen kannst du anschließend trocken und dunkel lagern. Sie behalten ihre Keimfähigkeit für etwa 2-3 Jahre.
Dill in der Naturheilkunde
Dill wird nicht nur wegen seines Geschmacks geschätzt, sondern auch wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften. Dill enthält ätherische Öle, die verdauungsfördernd und beruhigend wirken können.
Ein Tee aus Dill kann bei Magenbeschwerden und Blähungen helfen. Die ätherischen Öle haben zudem eine antimikrobielle Wirkung und können bei der Behandlung von Infektionen unterstützen.
- Dill ist weit mehr als nur ein Küchenkraut. Mit seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten im Garten und in der Küche sowie seinen gesundheitsfördernden Eigenschaften ist er ein wertvoller Begleiter durch die Gartensaison. Ob im Beet, im Topf oder im Hochbeet – Dill ist pflegeleicht und bereichert dein Gartenerlebnis und deine kulinarischen Kreationen auf vielfältige Weise. Experimentiere mit neuen Rezepten und genieße die vielen Vorteile dieser wunderbaren Pflanze!
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