Majoran (Origanum majorana) ist ein vielseitige Kraut, das oft mit seinem nahen Verwandten, dem Oregano, verwechselt wird, bietet nicht nur eine Fülle an geschmacklichen Möglichkeiten, sondern auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile.
Lass uns gemeinsam in die Welt des Majorans eintauchen und entdecken, wie du dieses wunderbare Kraut in deinem eigenen Garten anbauen, pflegen und verwenden kannst.
Und diese Rezepte mit Majoran erwarten dich:
2. Kartoffelsuppe mit Majoran
2. Schweinebraten mit Majoran
3. Majoran-Hühnchen
Geschichte und Herkunft
Majoran hat eine lange und faszinierende Geschichte. Ursprünglich stammt das Kraut aus dem östlichen Mittelmeerraum und den arabischen Ländern. Bereits im antiken Griechenland und Rom wurde Majoran für seine heilenden Eigenschaften und als Würzmittel geschätzt.
Der Name “Majoran” leitet sich vom altgriechischen Wort “amarakos” ab, was so viel wie “Freude der Berge” bedeutet. In der Mythologie galt Majoran als Symbol der Glückseligkeit und wurde oft in Liebestränken verwendet.
Botanische Merkmale Majoran
Majoran gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist eine mehrjährige Pflanze, die jedoch in unseren Breitengraden meist als einjährige Pflanze kultiviert wird. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 60 cm und bildet dichte, buschige Büschel. Die kleinen, ovalen Blätter sind weich behaart und haben eine graugrüne Farbe.
Während der Blütezeit, die von Juni bis September dauert, schmückt sich der Majoran mit kleinen, weißlichen bis rosafarbenen Blüten, die in rispenartigen Blütenständen angeordnet sind.
Standort und Boden
Majoran bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem, leicht sandigem Boden. Ein pH-Wert im leicht alkalischen Bereich ist ideal. Schwere, lehmige Böden solltest du vor dem Pflanzen mit Sand oder Kies auflockern, um Staunässe zu vermeiden.
Majoran ist relativ anspruchslos, was die Nährstoffversorgung betrifft, und kommt auch mit mageren Böden gut zurecht.
Aussaat und Pflanzung
Majoran kann entweder direkt ins Freiland gesät oder vorgezogen und später ausgepflanzt werden. Die Aussaat erfolgt ab März im Haus oder ab Mai direkt ins Freiland. Die Samen werden nur leicht mit Erde bedeckt, da Majoran ein Lichtkeimer ist. Bei einer Temperatur von etwa 20°C keimen die Samen innerhalb von 10 bis 14 Tagen.
Die jungen Pflänzchen kannst du ab Mitte Mai, nach den Eisheiligen, ins Freiland setzen. Dabei sollte ein Pflanzabstand von etwa 25 cm eingehalten werden, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können.
Pflege und Ernte
Majoran ist pflegeleicht und benötigt nur wenig Aufmerksamkeit. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, besonders während trockener Perioden. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine Mulchschicht aus Kompost oder Rindenmulch hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkrautwuchs zu reduzieren.
- Die Ernte kann bereits beginnen, sobald die Pflanzen etwa 15 cm hoch sind. Geerntet werden die Triebspitzen, da dies das buschige Wachstum der Pflanze fördert. Die beste Zeit für die Ernte ist am späten Vormittag, wenn der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist.
- Für die Verwendung in der Küche können die frischen Blätter direkt verarbeitet werden. Wenn du Majoran trocknen möchtest, solltest du die Stängel bündeln und kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort aufhängen.
Verwendung in der Küche
Majoran ist ein äußerst vielseitiges Küchenkraut und findet in zahlreichen Gerichten Verwendung. Sein Geschmack ist leicht süßlich und aromatisch mit einer feinen, würzigen Note. Er passt hervorragend zu Fleischgerichten, insbesondere zu Schweinefleisch und Geflügel, und ist ein wesentlicher Bestandteil vieler traditioneller Wurstrezepte.
Auch in Suppen, Eintöpfen, Saucen und Gemüsegerichten kommt Majoran bestens zur Geltung.
1. Kartoffelsuppe mit Majoran
Zutaten:
500 g Kartoffeln
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Liter Gemüsebrühe
200 ml Sahne
2 EL Butter
1 TL getrockneter Majoran oder 2 TL frischer, gehackter Majoran
Salz und Pfeffer nach Geschmack
Frische Petersilie zum Garnieren
Zubereitung:
- Die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden.
- Zwiebel und Knoblauch fein hacken.
- In einem großen Topf die Butter erhitzen und Zwiebel sowie Knoblauch darin glasig dünsten.
- Die Kartoffelwürfel hinzufügen und kurz mitdünsten.
- Mit der Gemüsebrühe aufgießen und zum Kochen bringen. Die Hitze reduzieren und etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis die Kartoffeln weich sind.
- Die Suppe pürieren, bis sie eine cremige Konsistenz hat.
- Die Sahne und den Majoran einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Nochmals kurz aufkochen lassen und dann mit gehackter Petersilie garnieren.
2. Schweinebraten mit Majoran
Zutaten:
1,5 kg Schweinebraten (Schulter oder Nacken)
3 Knoblauchzehen
2 Zwiebeln
2 Karotten
1 Selleriestange
500 ml Fleischbrühe
200 ml Weißwein
2 EL getrockneter Majoran oder 4 EL frischer, gehackter Majoran
Salz und Pfeffer
3 EL Pflanzenöl
Zubereitung:
- Den Backofen auf 180°C vorheizen.
- Den Schweinebraten rundherum mit Salz, Pfeffer und Majoran einreiben.
- Das Öl in einem Bräter erhitzen und den Braten von allen Seiten scharf anbraten.
- Zwiebeln, Knoblauch, Karotten und Sellerie grob würfeln und zum Braten geben. Kurz mitbraten.
- Mit Weißwein ablöschen und kurz aufkochen lassen.
- Die Fleischbrühe hinzugeben und den Bräter in den vorgeheizten Ofen stellen.
- Den Braten etwa 2 Stunden schmoren lassen, dabei gelegentlich mit dem Bratensaft übergießen.
- Nach der Garzeit den Braten herausnehmen und warm stellen. Die Sauce durch ein Sieb passieren und bei Bedarf noch etwas einkochen lassen.
- Den Braten in Scheiben schneiden und mit der Sauce servieren.
3. Majoran-Hühnchen
Zutaten:
4 Hähnchenbrustfilets
3 Knoblauchzehen
Saft von 1 Zitrone
4 EL Olivenöl
1 TL getrockneter Majoran oder 2 TL frischer, gehackter Majoran
Salz und Pfeffer
Frische Kräuter (z.B. Petersilie oder Basilikum) zum Garnieren
Zubereitung:
- Den Knoblauch fein hacken.
- In einer Schüssel den Zitronensaft, Olivenöl, Knoblauch, Majoran, Salz und Pfeffer vermischen.
- Die Hähnchenbrustfilets in die Marinade legen und mindestens 30 Minuten (oder über Nacht) im Kühlschrank ziehen lassen.
- Den Grill oder eine Grillpfanne auf mittlerer Hitze vorheizen.
- Die Hähnchenbrustfilets aus der Marinade nehmen und auf dem Grill von jeder Seite etwa 6-8 Minuten grillen, bis sie durchgegart sind.
- Die Hähnchenbrustfilets mit frischen Kräutern garnieren und servieren.
Diese klassischen Rezepte zeigen die Vielseitigkeit von Majoran und bringen seinen einzigartigen Geschmack in verschiedenen Gerichten hervorragend zur Geltung. Viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!
- Besonders in der mediterranen Küche ist Majoran unverzichtbar. In Kombination mit anderen Kräutern wie Thymian, Rosmarin und Basilikum verleiht er Gerichten eine unverwechselbare, aromatische Note. Ein klassisches Rezept, in dem Majoran eine Hauptrolle spielt, ist die italienische Minestrone. Auch in der französischen „Herbes de Provence“-Mischung ist Majoran ein wichtiger Bestandteil.
Heilende Eigenschaften und Anwendungen
Majoran ist nicht nur ein köstliches Gewürz, sondern auch ein wertvolles Heilkraut. Seine ätherischen Öle, insbesondere das Terpinen und das Thymol, wirken entzündungshemmend, krampflösend und antiseptisch.
In der Volksmedizin wird Majoran traditionell zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden, Erkältungen, Husten und Muskelkrämpfen eingesetzt.
- Ein Majoran-Tee kann bei Verdauungsproblemen und Blähungen Linderung verschaffen. Hierfür übergießt du einen Teelöffel getrockneten Majoran mit einer Tasse heißem Wasser und lässt den Tee etwa 10 Minuten ziehen. Auch als Badezusatz wirkt Majoran entspannend und wohltuend bei Muskelverspannungen und rheumatischen Beschwerden.
- In der Aromatherapie wird Majoranöl für seine beruhigenden und entspannenden Eigenschaften geschätzt. Ein paar Tropfen des ätherischen Öls in einer Duftlampe oder als Badezusatz können helfen, Stress abzubauen und die Schlafqualität zu verbessern.
Majoran im Garten kombinieren
Majoran ist nicht nur eine Bereicherung für die Küche, sondern auch für den Garten. Durch seine zarten Blüten und das dichte Laub bildet er einen attraktiven Blickfang. Besonders gut lässt sich Majoran mit anderen Kräutern kombinieren, die ähnliche Standortansprüche haben, wie Thymian, Oregano und Salbei. Auch als Randbepflanzung im Gemüsegarten macht sich Majoran hervorragend und kann durch seine ätherischen Öle schädliche Insekten fernhalten.
Majoran ist ein vielseitiges und pflegeleichtes Kraut, das in keinem Garten fehlen sollte. Mit seiner langen Geschichte, seinen zahlreichen kulinarischen Einsatzmöglichkeiten und seinen heilenden Eigenschaften bietet Majoran einen echten Mehrwert für jeden Hobbygärtner und Kräuterliebhaber. Ob in der Küche, im Heilkräutergarten oder als ästhetisches Element im Blumenbeet, Majoran ist ein Alleskönner, der uns immer wieder aufs Neue begeistert.
Ich hoffe, dass ich dir mit diesem Artikel Lust gemacht habe, Majoran in deinem eigenen Garten anzubauen und zu verwenden. Probier es aus und lass dich von der Vielseitigkeit dieses wunderbaren Krauts überraschen!
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