Plastik im Garten? Besser vermeiden!
Mittlerweile gibt es viele Menschen, die nicht nur mit Leib und Seele ihren Garten hegen und pflegen, sondern sich auch vermehrt Gedanken über Plastik im Garten machen. Sie wollen Kunststoff im Garten möglichst vermeiden und so dazu beitragen, die Umwelt zu schonen.
Pflanztöpfe
Vor allem die Pflanzentöpfe führen oft zu Plastik im Garten. Denn verkauft werden sie in Bau- und Gartenmärkten in aller Regel als Produkte aus diesem Stoff. Oft landen dann Bruchteile in der Erde, wo sie auf lange Sicht nicht verrotten. Eine leichte Abhilfe schafft hier, zum Einkaufen einen Behälter mitzubringen.
Das kann von einem Pappkarton bis zu einem Wäschekorb alles sein. Nach dem Kauf packt man die Pflanze einfach um und hinterlässt den Behälter aus Kunststoff vor Ort.
Um Plastik im Garten zu vermeiden, lohnen sich hochwertige Anschaffungen, vor allem bei Töpfen.
Sie sind zwar teurer, halten aber länger. Materialen wie z. B. Keramik sehen auch viel schöner aus. Zudem erzeugen sie weniger Müll, weil sie mehrfach nutzbar sind.
Schnüre
Eine Falle für Plastik im Garten stellen auch für den sorgfältigsten Gärtner Schnüre dar. Sie gehören zu den alltäglichen Requisiten, denn mit ihnen bindet man Rankhilfen fest. Weil sie so unscheinbar sind, macht man sich oft gar keine Gedanken über das Material.
Doch sie entpuppen sich immer wieder als Verwechslungsgefahr für die Vogelwelt. Die zwitschernden Gesellen holen sich das Kunststoffgarn, um ihre Nester auszustaffieren, oder, was noch schlimmer ist, sie verzehren sie als vermeintliche Nahrung.
Eine Alternative für diese Form von Plastik im Garten besteht in Juteschnüren. Auch eine einfache Kordel ohne Plastiküberzug ist geeignet.
Rankhilfen
Die Rankhilfen selbst sind nachhaltig, wenn sie aus Holz oder Metall bestehen. Auch bei anderen kleineren und größeren Bauwerken kann man Plastik im Garten vermeiden. Ein Beispiel sind neben Lauben aus Holz Gewächshäuser, die nur aus Metall und Glas bestehen.
Auch für Gebrauchsgegenstände gibt es Lösungen, z. B. Gießkannen aus Metall.
Bioplastik?
Vorsicht ist bei der Angabe „Bioplastik“ geboten. Man findet sie oft auf Verpackungsmaterial.
Doch das Versprechen, dass Bioplastik aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird, muss man hinterfragen. Zum Beispiel wird häufig Zuckerrohr verwendet, der jedoch viel Wasser verbraucht. Zudem werden oft Pestizide verwendet, die in europäischen Ländern auf der Verbotsliste stehen.
Dünger
Auch beim Dünger droht das Problem von Plastik im Garten. Vor allem bei Langzeitdünger zählt Kunststoff zu den Bestandteilen. Eine künstliche Schicht aus Polymeren bewirkt, dass die Nährstoffe zeitverzögert zum Wurzelwerk gelangen.
Der Preis sind jedoch Plastikpartikel im Erdreich, die sich dort einlagern. Die Alternative bietet sich mit veganem Dünger an. Er wird aus den Resten erzeugt, die bei der Herstellung von Lebensmitteln anfallen.
Upcycling
Wer ein bisschen geschickt ist, kann Plastik im Garten auf kreative Weise vermeiden. Dafür gibt es die immer beliebter werdende Methode des Upcyclings. Für alternative Pflanzbehälter ergeben sich unzählige Möglichkeiten.
Omas ausrangierte Tassen und Terrinen, die Sechser- oder Zehnerkartons für Eier und Eigenkreationen aus Zeitungspapier sind nur einige Beispiele. Wenn’s etwas größer sein darf, kann man z. B. alte Schubkarren umfunktionieren.
Selbst die Plastikschildchen zur Kennzeichnung sind ersetzbar, denn auch Steine kann man beschriften – wenn man nicht zu umweltfreundlichen Holzlöffeln greift, die gleichzeitig als lustiger Hingucker dienen.
Verena Günther-Gödde, Autorin und seit mehreren Jahren Texterin, ausgebildete Buchhändlerin und nach einem Studium der Germanistik und Soziologie im Bildungsbereich und in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, vorrangige Interessensgebiete Gesellschaft, Wissen und Politik.