Keine Supermarktprodukte verwenden!
Kartoffeln gehören zu den Grundnahrungsmitteln und für viele Hobbygärtner deshalb auch in die Beete. Um sie dorthin hinein und zur rechten Zeit auch wieder herauszubekommen, verwendet man Saatkartoffeln. Erhältlich sind sie im allgemeinen Fachhandel.
Vermeiden sollte der Kartoffelfreund jedoch, übliche Speisekartoffeln aus dem Supermarkt als Saatkartoffeln zu verwenden. Sie keimen weit weniger gut. Zudem sind die Saatkartoffeln, die ausdrücklich zum Pflanzen verkauft werden, frei von Viruserkrankungen, denn darauf werden sie eigens getestet.
Wer gut informiert werden will, kann in einem Hofladen nachfragen. Hier gehören Kartoffeln zu den Basisprodukten, die man selbst erzeugt.
Meistens erhält man die verzehrfertigen Knollen. Doch mit ein bisschen Glück gibt der Verkaufsladen mit den landwirtschaftlichen Erzeugnissen auch ein Säckchen Saatkartoffeln ab.
Saatkartoffeln keimen in der Kiste
Woher auch immer die Saatkartoffeln stammen – sie wollen liebevoll auf ihr Heranwachsen in Gartenerde vorbereitet werden. Nebeneinander gelagert in einer Kiste, die bereits Erde enthält, brauchen sie ein helles und warmes Plätzchen, dabei jedoch höchstens 15° und keine direkte Sonneneinstrahlung.
Hier bilden sie ihre Keime aus, die zwischen einem halben und zwei Zentimetern lang werden. Weil sie dafür circa einen Monat benötigen, empfiehlt sich die rechtzeitige Planung für Saarkartoffeln. Denn in den Frühlingsmonaten April und Mai ist der Umzug ins Freiland vorgesehen.
Sollte man die entsprechende Planung versäumen, lohnt sich ein Versuch mit ungekeimten Saatkartoffeln immer noch.
Zwar kann man sie dann erst später ernten, doch wenn sie alles Nötige erhalten, was ihrem gesunden Wachstum dient, werden auch sie auf dem Teller landen.
Was brauchen Saatkartoffeln?
Worin bestehen nun die notwendigen Verhältnisse für das Heranreifen von Saatkartoffeln? Da ist zunächst die Temperatur. Sie sollte beim Einpflanzen im Boden circa 8° betragen. Die nächste Bedingung besteht in einem ausgiebig und tief gelockerten Boden. Dafür zu sorgen, gehört zu den vorbereitenden Maßnahmen. Die Saatkartoffeln mögen fein gekörnte Erde, denn das ist der beste Halt für die heranwachsenden Wurzeln.
Als Drittes spielen die Nährstoffe eine große Rolle. Die reifenden Saatkartoffeln brauchen als Starkzehrer viele davon. Kompost und auch Mist sind willkommene Lieferanten, aber auch Volldünger erfüllen die Ansprüche der zukünftigen Menübeilage.
Denn sie enthalten die drei Pflanzennährelemente Stickstoff, Phosphor und Kalium.
Bleibt noch der Raum zu erwähnen, in dem die Saatkartoffeln sich entfalten. Das Wurzelwerk muss sich gut im Boden festigen können, und die überirdisch gedeihenden Pflanzenteile benötigen genügend Platz. 70 Zentimeter zwischen den Saatkartoffel-Reihen, 30 Zentimeter zwischen den einzelnen Exemplaren und 10 bis 15 Zentimeter Pflanztiefe haben sich als die besten Maße erwiesen.
Erde anhäufeln
Wenn die Saatkartoffeln in der Erde sind, brauchen sie weitere Pflege in Form von Anhäufeln – d. h., etwa 5 Zentimeter Erde wandert von den Zwischengängen auf die Kartoffelreihen.
Denn ohne solche Hilfe würden die Pflanzen Wildwuchs betreiben, und außerdem würde sich Unkraut breitmachen.
Diese botanische Erziehungsmaßnahme ist unmittelbar nach dem Einpflanzen und dann noch einmal 14 Tage danach nötig.
So entsteht ein Damm von ca. 10 Zentimetern Höhe, der das Wachsen der Pflanze seitlich begrenzt.
Nach Saatkartoffeln Gemüse pflanzen
Den Sommer über werden aus den Saatkartoffeln Speisekartoffeln. Dafür ist jetzt jedoch noch eine regelmäßige Wässerung nötig. Je nach Sorte kommt die Reifezeit zwischen Juni und September. Wenn das Blattwerk und die Stängel sich braun färben, kann der Hobbygärtner das Ergebnis seines Fleißes ernten.
Darüber hinaus hat er mit dem Pflanzen von Saatkartoffeln auch etwas Gutes für den Boden getan.
Denn Kartoffelpflanzen produzieren optimale Bodenqualität für nachfolgende essbare Gartenbewohner. Herbst- und Wintergemüsesorten sind ideale Nachfolger auf dem Kartoffelbeet.
Beliebte Kartoffelsorten
Allein in Deutschland gibt es Dutzende von Kartoffelsorten. Die Pflanzen blühen in Weiß, Rot oder Blau. Ihre Schale bzw. ihr Fruchtfleisch ist nicht nur gelb, sondern kann auch blau, rosa oder dunkelrot sein.
Saatkartoffeln erhält man für sehr frühe, frühe, mittelfrühe bis mittelspäte und späte Ernte.
Die frühen Sorten kann man nach etwa 1,5 Monaten ernten, nachdem sie gepflanzt wurden, späte benötigen etwas mehr als 3 Monate. Zudem unterscheidet man mehlig kochende und festkochende Kartoffeln.
Zu den beliebtesten Kartoffeln in Deutschland gehören die mehlig kochenden Sorten Christa und Hela (sehr früh), Augusta und Gunda (früh), Blauer Schwede und Bintje (mittel) sowie Ackersegen und Schwarzblaue aus dem Frankenland (spät).
Bei den festkochenden Sorten erfreuen sich Annabell und Bellaprima (sehr früh) sowie Cilena und Goldmarie (früh) großer Beliebtheit, weiterhin auch Adelina und Blauer Schwede (mittel) sowie Granola und Heiderot (spät).
Saatkartoffeln – TraditionArt Leben.
Verena Günther-Gödde, Autorin und seit mehreren Jahren Texterin, ausgebildete Buchhändlerin und nach einem Studium der Germanistik und Soziologie im Bildungsbereich und in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, vorrangige Interessensgebiete Gesellschaft, Wissen und Politik.