Ein Geheimtipp für das Gartenbeet
Er ist immer noch ein Geheimtipp, obwohl er eine hervorragende Ergänzung des Speiseplans bietet.
Topinambur im Garten sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern bietet auch eine neue Geschmacksvariante und vor allem kalorienarme Ernährung.
Mit seinem Aussehen kann die Nutzpflanze nicht glänzen. Sie bietet einen Anblick wie eine Mixtur aus einer Ingwerknolle und einer mittelgroßen Kartoffel.
Die runzlige Haut macht es nicht besser.
Doch mit ihrem Innenleben trumpft sie auf. Wer Topinambur im Garten ernten kann, holt sich die geschmacklich reizvolle Mischung von leicht süß, nussig und artischockenartig auf den Teller.
Die wertvolle Knolle bietet sich als wohlschmeckendes Wurzelgemüse an und dient auch gern als Ersatz für die Kartoffelbeilage.
Topinambur im Garten für gesunde Ernährung
Topinambur im Garten garantiert eine gesunde Ernährung. Nicht einmal halb so viele Kalorien wie Kartoffeln überzeugen nicht weniger als der hauptsächliche Bestandteil namens Inulin. Diese Substanz setzt sich aus Fructosemolekülen zusammen.
Das Besondere an ihnen ist, dass sie lange Ketten bilden. Diese wiederum werden während des menschlichen Verdauungsprozesses nicht aufgespalten und kommen deshalb als Ballaststoff im Darm an. Hier tun sie viel Gutes.
Sie unterstützen eine funktionierende Darmflora, indem sie den gesunden Darmbakterien die langkettigen Zuckermoleküle liefern. Vor allem die wertvollen Bifidus-Bakterien fallen in diese Kategorie. Sie nutzen die Fructose als Energie. Ausgerüstet mit dieser kraftvollen Ressource, legen sie ungesunde Bakterien im Darm lahm.
Mit Topinambur im Garten hält man die Verdauung in Schwung, weil Inulin Flüssigkeit bindet. Gleichzeitig dauert das Sättigungsgefühl viel länger an, wenn man die Knolle verzehrt hat. Damit nicht genug, senkt sich auch der Cholesterinspiegel.
Diabetiker profitieren zusätzlich, weil der Blutzuckerspiegel sich nach dem Genuss besser und länger auf einem Niveau hält und nicht so schnell wieder sinkt, wodurch Hungergefühle erneut entstehen.
Topinambur im Garten anpflanzen
Es ist für Hobbygärtner ein Leichtes, für Topinambur im Garten zu sorgen. Schon weil er in Supermärkten immer noch eher selten zu finden ist, bietet sich der Anbau an. Die Nutzpflanze erweist sich in jeder Hinsicht als pflegeleicht.
Aus nord- und mittelamerikanischen Hochebenen stammend, freut sie sich über einen Platz an der Sonne, wächst aber auch im Schatten.
Optimale Bedingungen findet sie in lockerer, humoser Erde. Schwereren Boden lockert man mit einer Schubkarre Sand auf. Vor dem Einpflanzen der Saatknollen empfiehlt sich das Hinzufügen von Kompost oder Dünger, jedoch in Mäßen. Samen verwendet man nicht.
Um Topinambur im Garten anzupflanzen, hebt man 10 bis 15 Zentimeter tiefe Pflanzlöcher aus. Die Knollen sollen in ca. 35 Zentimeter Abstand eingesetzt werden.
Falls sie schon Keime haben, belässt man die Triebe oberirdisch. Nun werden die Pflanzlöcher wieder mit Erde gefüllt und es erfolgt sofort ein ordentlicher Wasserguss.
Topinambur bleibt einige Jahr im selben Beet
Die beste Pflanzzeit ist Frühjahr oder Herbst. Bei der Planung ist zu bedenken, dass Topinambur im Garten viel Platz benötigt. Also besser ein breites Beet wählen. Geschickt ist es auch, über den Winter einfach mehrere Knollen im Beet zu belassen. Dann erledigt sich das Nachpflanzen im darauffolgenden Jahr, und eine ertragreiche Ernte ist trotzdem gesichert. Die widerstandsfähige Pflanze übersteht auch hohe Minusgrade. Außerdem verdrängt sie während des Wachstums das meiste Unkraut im Beet.
Einmal Topinambur im Garten gepflanzt, kann er problemlos einige Jahre im selben Beet angesiedelt bleiben. Weil er unter der Erde einigen Platz beansprucht, eignen sich Weißkohl, Rotkohl und Co nicht als Beetgenossen. Gute Partner sind dagegen alle Salatsorten, Erbsen und Bohnen sowie Zwiebeln.
Topinambur im Garten als blühender Sichtschutz
Wer Topinambur im Garten angebaut hat, kann sich mehrere Monate lang mit dem Gemüse versorgen. Die Erntezeit liegt hauptsächlich im Herbst, zieht sich aber bis in den April. Doch nicht nur die Wurzeln erfreuen den Hobbygärtner. Die Pflanze verleugnet ihre Verwandtschaft mit der Sonnenblume nicht. Ihre strahlenförmige Blütenpracht entfaltet sich in gelben, roten und braunen Tönen zwischen August und November. Sie bietet einen tollen Sichtschutz.
Nach der Ernte kann man die Knollen im Gemüsefach des Kühlschranks oder im Keller bis zu 14 Tagen lagern, dann sollten sie verbraucht werden. Alternativ können sie geschält ins Gefrierfach wandern.
Sehr alte Kulturpflanze
Der robuste Topinambur im Garten kann auf eine beachtliche Geschichte zurückblicken. Er zählt zu den ältesten Kulturpflanzen, die man kennt. Sein Ursprung liegt in Südamerika, wo er in der Prärie wächst.
Die indigene Einwohnerschaft wusste sie sowohl als Gemüse wie auch als Futter für ihre tierischen Begleiter zu schätzen. Der Überlieferung zufolge erhielt die Pflanze ihren Namen nach dem brasilianischen indigenen Volk der Tupinambá.
Europäische Seefahrer überzeugte sie jedenfalls. Sie nahmen sie Anfang des siebzehnten Jahrhunderts mit in ihre Heimatländer. Bis heute ist das Erbgut der Gemüsepflanze unverändert geblieben, sodass sie die Bezeichnung „reines Bioprodukt“ verdient.
In unseren Gefilden erhielt sie einige Alternativ-Namen, darunter Erdbirne, Rossapfel und Erdartischocke.
Topinambur Rezept zum Kennenlernen
Zutaten
• 400 Gramm Topinambur und 300 Gramm festkochende Kartoffeln
• 4 Teelöffel mittelscharfer Senf
• Saft einer halben Zitrone
• 8 Esslöffel Salatöl
• 4 Esslöffel Sauermilch
• 5 Esslöffel Gemüsebrühe
• Pfeffer, Kümmel, Salz, Muskatnuss
• Kräuter zum Dekorieren
Zubereitung (ca. 50 Minuten)
Topinambur waschen und dann in Salzwasser ca. 8 Minuten lang kochen. Die ungeschälten Kartoffeln in einem anderen Topf ca. 20 Minuten lang kochen.
Beide Gemüse sollen nicht zu weich werden.
Senf, Zitronensaft, Salatöl und Sauermilch in die Gemüsebrühe geben und das Ganze pürieren.
Mit Salz, Pfeffer, Kümmel und Muskatnuss abschmecken.
Topinambur und Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Beide Gemüse abwechselnd auf Salatteller schichten.
Die Salatsoße darüber geben. Für die Dekoration eignen sich Salatkräuter, z. B. Petersilie und Dill.
Verena Günther-Gödde, Autorin und seit mehreren Jahren Texterin, ausgebildete Buchhändlerin und nach einem Studium der Germanistik und Soziologie im Bildungsbereich und in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, vorrangige Interessensgebiete Gesellschaft, Wissen und Politik.