Waschbären im Garten? So vertreibst du sie
Wir zeigen dir tierfreundliche Arten, Waschbären zu vertreiben
Sie sehen süß aus, wirken neugierig und fast ein wenig schelmisch – doch wer einen Waschbären im Garten hat, erlebt meist alles andere als Idylle.
Die nachtaktiven Kleinbären durchwühlen Mülltonnen, zerstören Dämmungen, plündern Obstbäume und reißen mitunter sogar Teichfische aus dem Wasser.
Immer mehr Gartenbesitzer fragen sich daher:
Was tun gegen Waschbären – und zwar ohne ihnen zu schaden?
Hier kommen die besten tierfreundlichen Methoden, um die ungebetenen Gäste dauerhaft loszuwerden.
🦝 Warum Waschbären immer häufiger in Gärten auftauchen
Waschbären stammen ursprünglich aus Nordamerika und wurden in den 1930er-Jahren in Deutschland aus Pelzfarmen freigelassen.
Heute gelten sie als Neozooen, also gebietsfremde Tiere, die sich erfolgreich in der heimischen Natur ausbreiten.
Vor allem in waldnahen Siedlungsgebieten, Kleingärten oder stadtnahen Wohnvierteln finden Waschbären reichlich Nahrung und sichere Unterschlüpfe – zum Beispiel in Dachböden, Gartenhäuschen oder unter Holzterrassen.
Ein erwachsener Waschbär ist etwa katzengroß, äußerst geschickt mit seinen Pfoten und ein ausgezeichneter Kletterer.
Was ihn besonders lästig macht:
Er ist sehr lernfähig und scheut sich nicht, auch mehrfach an Futterquellen zurückzukehren – wenn man ihn lässt.
🚫 Was du auf keinen Fall tun solltest
Bevor wir zu den besten tierfreundlichen Maßnahmen kommen, vorweg ein wichtiger Hinweis:
Waschbären stehen unter dem Jagdrecht, dürfen aber nur in bestimmten Regionen und von Jagdausübungsberechtigten erlegt werden – und nur unter klaren Auflagen.

Private Fallen, Gift oder Gewalt sind nicht nur unwirksam, sondern auch verboten und strafbar.
Ziel ist immer, die Tiere zu vertreiben, nicht zu verletzen.
✅ Waschbären vertreiben – 7 effektive, tierfreundliche Methoden
1. Nahrungsquellen beseitigen
Waschbären kommen, wenn’s etwas zu holen gibt.
- Mülleimer immer fest verschließen – am besten mit Klemmen oder Spannriemen.
- Kompost abdecken oder in geschlossene Kompostsysteme umstellen.
- Tierfutterreste (z. B. von Katzen) nicht über Nacht draußen stehen lassen.
- Obstbäume regelmäßig abernten und Fallobst aufsammeln.
💡 Waschbären sind Allesfresser – je weniger Nahrung sie finden, desto uninteressanter wird dein Garten.
2. Zugang zum Haus oder Dachboden verhindern
Häufig nutzen Waschbären Dachrinnen, Bäume oder Gartenmöbel als Kletterhilfe auf Dächer.
- Dachrinnen mit Kletterstopps versehen, z. B. mit speziellen Metallmanschetten oder Spikes.
- Zugänge zum Dachboden abdichten – vor allem Lüftungsgitter, Schornsteinöffnungen oder lose Ziegel.
- Bäume, die direkt ans Haus reichen, zurückschneiden oder mit Manschetten versehen.
🔧 Ein kleiner Spalt genügt – Waschbären zwängen sich durch Öffnungen ab 8 cm!
3. Gerüche nutzen, die Waschbären meiden
Die Tiere haben einen sehr feinen Geruchssinn. Bestimmte Düfte empfinden sie als unangenehm:
- Essig oder Essigessenz auf Lappen geben und in befallene Bereiche hängen.
- Katzen- oder Hundehaare in alten Socken im Garten platzieren (simuliert Raubtiere).
- Zitronen- oder Pfefferminzöl punktuell ausbringen.
⚠️ Gerüche müssen regelmäßig erneuert werden, da sie mit der Zeit verfliegen oder vom Regen weggespült werden.
4. Bewegungsmelder mit Licht oder Geräusch
Waschbären sind dämmerungs- und nachtaktiv – Lichtblitze oder Geräusche irritieren sie.
- Solarbetriebene Bewegungsmelder mit Blitzlicht oder LED-Stroboskoplampen abschrecken zuverlässig.
- Ultraschallgeräte, die bei Bewegung hohe Töne erzeugen, können wirken – bei älteren Tieren aber weniger zuverlässig.
- Geräte mit integrierter Wasser-Sprühfunktion (z. B. „Scarecrow“-Systeme) sind besonders effektiv.
🔊 Achte darauf, dass Nachbarn oder Haustiere durch akustische Systeme nicht gestört werden.
5. Geräusche, die stören – aber nicht verletzen
- Kleine Radios mit Zeitschaltuhr im Schuppen oder auf dem Dachboden vertreiben häufig Untermieter – vor allem wenn sie leise menschliche Stimmen oder Musik abspielen.
- Auch Aluminiumfolie, Windspiele oder flatternde Stoffstreifen erzeugen unregelmäßige Bewegungen und Geräusche, die Waschbären misstrauisch machen.
🎶 Je unvorhersehbarer die Geräuschquelle, desto besser.
6. Garten absichern
- Zäune sollten mind. 1,50 m hoch und oben nach außen gebogen sein, um Kletterversuche zu verhindern.
- Teiche abdecken, wenn Fischbesatz vorhanden ist – Waschbären lieben Koi & Goldfische!
- Kompost, Hühnerställe oder Müllboxen sollten vollständig verschließbar sein.
🪺 Vergiss nicht: Auch ein kleines Loch im Zaun kann zur Einladung werden.
7. Professionelle Hilfe holen, wenn’s zu viel wird
Hast du es mit mehreren Tieren oder einer Waschbärenfamilie zu tun, reicht Prävention oft nicht mehr aus.
- Wende dich an die Untere Naturschutzbehörde oder einen Wildtierberater in deiner Region.
- In einigen Städten gibt es spezialisierte Schädlingsbekämpfer oder Wildtier-Notdienste, die Waschbären legal und tiergerecht umsiedeln.
📞 Bitte niemals selbst versuchen, Tiere zu fangen oder in Käfigen zu halten – das ist tierschutzrechtlich verboten.
🧠 Extra: Was hilft nicht?
- CDs an Schnüren, Plastikflaschen oder flatternde Tüten – sehen oft abschreckend aus, verlieren aber schnell Wirkung.
- Hunde: Waschbären gewöhnen sich häufig an ihre Präsenz, besonders bei wenig aggressiven Rassen.
- Einmalige Störungen: Waschbären sind lernfähig – was heute erschreckt, kann morgen schon ignoriert werden.
🌿 Fazit: Vertreiben statt verletzen – mit Ausdauer und Köpfchen
Waschbären sind kluge, anpassungsfähige Tiere – doch mit konsequentem Verhalten, Geruch, Licht und Lärm lassen sie sich in den meisten Fällen vertreiben, ohne dass ihnen ein Haar gekrümmt wird. Wer dazu noch alle Futterquellen beseitigt und Zugänge versperrt, macht seinen Garten dauerhaft unattraktiv für die nachtaktiven Eindringlinge.
📝 Wichtig zu wissen – Waschbären im Garten?
- Waschbären können Krankheitserreger wie Parasiten (z. B. Spulwürmer) übertragen.
- Direkter Kontakt sollte vermieden werden – Handschuhe tragen, wenn du Futterreste oder Kot beseitigst.
- Waschbären sind nicht grundsätzlich aggressiv, können sich aber verteidigen, wenn sie sich bedroht fühlen – insbesondere Mütter mit Jungtieren.
Hast du Erfahrungen mit Waschbären im Garten gemacht? Schreib uns an info@traditionart-leben.de oder teile deine Tipps mit der Community!

Hobbykoch, Gartenliebhaber und Autor